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Alt 20.04.2007, 00:53
inter inter ist offline
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Standard AW: Nach langer Zeit bitte ich um eure Hilfe/Rat

Zitat:
Zitat von Karin B. Beitrag anzeigen
Bei 2 Krankenhäusern bin ich mit meinem Wunsch einer nochmaligen OP abgeprallt. Erst die dritte Klinik, hatte Verständniss.

Bei der OP wurde dann nochmals ein 6 cm im Durchschnitt großes Gewebestück mit in situ entfernt und an einer ganz anderen Stelle fand dann der Path. einen invasiven Tumor, 2,5 cm G3, Her2 neu 3+++ Hormon+

Nu frage ich, was wäre geworden, wenn ich auf den ersten Rat vom KH gehört hätte. Ich würde hier wahrscheinlich gar nimmer schreiben.

H@llo, Karin,

ich fasse es nicht, es macht mich einfach nur sprachlos und betroffen.
Das sind so die Momente, wo ich still für mich denke, es sei vielleicht besser, bei uns genetisch Vorbelasteten, im Falle eines Krebses, ob gross oder klein, radikal zu operieren und zu amputieren. Im Nachhinein kam ich für mich persönlich zu dem Schluss, dass dies die einzige Sicherheit bietet, sofern man davon überhaupt sprechen kann.
In unmittelbarer Nachbarschaft kenne ich eine betagte, auch betuchte Lady, der man schon vor mehr als 20 Jahren beide Brüste amputierte. Da sie schlank und gutaussehend-gepflegt ist, sieht man nichts davon und sie hatte bis heute nie wieder etwas bekommen und fühlt sich kerngesund und pudelwohl.
Und was sagt uns das?
Ich bereue es sehr, dieser dämlichen Brusterhaltung zugestimmt zu haben. Wenn man die 50 überschritten hat, in intakten Familienverhältnissen lebt, einen verständnisvollen, liebenden Partner an seiner Seite weiss, ist doch Ästhetik und Schönheit ein relativer Begriff und zumindest sekundär.
Diese ganzen Erhaltungs-OP's und Wiederaufbaupfuschereien sind doch irgendwie wie Versuchskaninchenprozeduren, nein?
In einer recht üppigen Brust kann doch kein Mensch ernsthaft glauben, einen Minitumor jemals ertasten zu können. Und dass Mammagrafien und MRT's auch nicht der Weisheit letzter Schluss sind, sieht und hört man ja tatgtäglich auf's Neue.
Das Problem stünde nicht, würde man gleich schonend amputieren. Dann bräuchte man vielleicht auch nicht mehr zu bestrahlen und alles so was? Ich grübele und spekuliere viel darüber.
Wie gesagt: ich bereue meine Entscheidung und denke, ich war nicht gut beraten. Ich würde mich heute sehr viel sicherer fühlen ohne diese Fleischbälle, die mir einfach nur noch Angst einjagen und die ich am liebsten gar nicht selber betasten mag.

Gruss
Inter
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"...was bleibt, ist die Erinnerung...denn nichts währet ewiglich..."
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