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Alt 16.02.2010, 22:58
faimo faimo ist offline
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Registriert seit: 16.02.2010
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Standard Ratlos wie es weitergehen soll :(

Hallo hallo,

ich lese hier im Forum schon seit längerem mit, will jetzt aber auch unseren Fall vortragen, da ich nicht mehr weiter weiß.

Mein Vater (58 Jahre alt) bekamm gegen ende Novemver 09 verschiedene Beschwerden und kurze Zeit später zeigte er Gelbsucht Symptome. Sein Hausarzt war bis dahin von anderen Erklärungen ausgegangen bzw die Blutwerte lagen noch nicht vor. Dann erhielt er die Ergebnisse und äußerte wegen der erkennbaren Gelbsucht und der Leberwerte bereits an dem Abend, müsste der 2. oder 3. Dezember gewesen sein, seinen Verdacht auf fortgeschrittenen Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Er überwies meinen Vater ans UniKlinikum Kiel, wo zwei Tage später die Endoskopie durchgeführt wurde. Anschließend legten sich die Gelbsuchtsymptome, da der Gallenfluss wiederhergestellt war (so hab ich das jedenfalls verstanden). Allerdings konnte der durchführende Arzt Prof. Grimm bereits während der Endoskopie zwei Geschwüre am Pankreas lokalisieren und Gewebeproben für die Biopsie entnehmen. Außerdem wurde ein CT gemacht.
Wenige Tage später lagen die beiden Befunde vor, Diagnose: Pankreaskopfkarzinom pT2 NO M1 mit mutiplen Lebermetastasen

Laut CT-Befund sind es über 20 Metastasen, die die gesamte Leber durchziehen, Größen bis 13 mm, der Primärtumor hat einen durchmesser von ca 2,5 cm.
Der behandelnde Onkologe Prof.Dr.Schrader des UKSh kiel bezeichnete das Stadium als inoperabel und empfahl uns deswegen eine Chemo mit Gemcitabin im wöchentlichen Zyklus, mit dem Ziel der Lebensverlängerung.
Die Chemotherapie hat mein Vater kurze Zeit später begonnen. Kurz vor Weihnachten als der Schock einigermassen verarbeitet war, hat sich mein Vater nach alternativen Therapien umgesehen. Dabei stießen er auf ein Prof.Dr.Maar aus Düsseldorf, der eine Biologische Intensivtherapie anbietet, und in Onkologenkreisen sehr umstritten ist, nach dem was wir erfuhren.

Trotzdem begann mein Vater die sehr Kostenintensive Therapie, die 5 Wochen, direkt im neuen Jahr, parallel zur Chemo durchgeführt wurde.
Soweit ich das mit bekommen habe, wird hier oft gefragt nach biologischen Therapien, insofern kann ich da etwas berichten, da mein Vater ein umfangreiches Programm hatte. Er bekam in den 5 Wochen Mistelpräperate, Ganzkörperhyperthermie und Hyperthermie lokal auf Leber und Pankreas, sowie verschiedene andere biologische Arzneimittel.

Jetzt ist er wieder in zurück aus Düsseldorf. Während seiner Zeit da bekam er Beschwerden in den Beinen, die sich wie er sagte wie sehr starker Muskelkater äußerten, so dass er kaum noch gehen konnte. Die Ärzte in der Klinik (nicht Uni Düsseldorf, irgendeine kleinere städtische Klinik) , die in dieser Zeit statt der Uni Kiel die Chemo durchführten, erklärten dieser Beschwerden als normal bzw sie träten manchmal auf, durch die Chemo.
Letztes wochenende wurden meinem Vater die beschwerden so unangenehm, dass er seinen Hausarzt aufsuchte, der relativ schnell in beiden Beinen Thrombose feststellte, die UniKlinik kiel bestätigte anschließend diese Diagnose.

Hab ihr schon die Erfahrung gemacht dass die Chemo oder der Tumor selbst einen Venenstau und dadurch eine Thrombose auslöst? Ich kann auch nicht verstehen, dass die Ärzte in Düsseldorf sowas nicht erkannten, die haben tatsächlich gesagt er soll da ne Salbe drauf machen. Außerdem sagte man ihm dass man mit der Chemo alle drei Wochen Pause macht, wovon in kiel nichts gesagt wurde. Was könnt ihr bei Gemcitabin berichten über den Zyklus?

Um auf die biologische Intensivtherapie zu kommen, eine Sonographie hier in Kiel ergab leider, dass kein nennenswerter Effekt erziehlt werden konnte, obwohl Parallel die Chemo weiterlief. Metastasen und Tumor sind im normalen Umfang gewachsen. Leider hat mein Vater eine Menge Geld ausgegeben, ohne Erfolg, auch wenn es den Versuch natürlich wert war. Wenn jemand fragen hat zu dieser Therapie kann er sich gerne melden. Unser Fall soll niemanden abschrecken, aber es ist sehr genau abzuwägen ob sowas Sinn macht denke ich.

D.h. wir stehen aktuell so, dass uns nur die Fortsetzung der Chemo bleibt, ohne Aussicht auf Heilung. Ich weiß inzwischen nicht mehr weiter was wir tun sollen.
Ich bin gerade 20 geworden, und meine Eltern sind seit Jahren geschieden und pflegen keinen Kontakt mehr. Dementsprechend steht mein Vater leider relativ allein und es bleiben nur meine Schwester und ich.
Wenn ich die anderen Berichte hier im Forum lese, die teilweise noch deutlich schlimmer ausfallen, frage ich mich wie viel Zeit meinem Vater noch bleibt. Der Onkologe wollte uns keine richtige Prognose geben.
Ich möchte noch mal weitere Meinungen einholen, da wir bisher nur beim Uniklinikum Kiel waren. Welche Kliniken könnt ihr empfehlen?? (auch wenn die frage schon so oft gestellt wurde)

Mein Beitrag fällt jetzt ziemlich lang aus, ich bitte das zu entschuldigen. Ich fühl mich einfach ziemlich Hilflos und weiß nicht wie ich das weiter schultern soll und was wir jetzt tun sollen. Danke für jeden Rat den ihr geben könnt.

liebe Grüße und alles Gute für die anderen Betroffenen hier.
ich werde mich hier nun wohl öfter beteiligen!

Jan
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