Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 02.09.2012, 14:48
JE2309 JE2309 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 11.08.2012
Ort: franken
Beiträge: 70
Standard AW: Vater erkrankt -> angebliches Endstadium

Hallo Frank,

ein schönes Dankeswort, Respekt.

Wie ich sehe, trägst Du selbst Fakten ohne Ende zusammen, deshalb will ich dazu nicht groß etwas sagen. Aber Du erfragst auch Meinungen, daher meine persönliche Meinung zu deinen Fragen:

Wenn Gemcitabine als Chemo gegeben werden soll, würde ich es, sofern Dein Vater es möchte, gleich akzeptieren. Zusätzliche Wirkstoffe wie Oxaliplatin oder Tarceva können, wenn Ihr Euch für einen Arzt entschieden habt, immer noch gegeben werden. Folfirinox oder ein anderes Chemoschema würde ich mir persönlich überlegen bzw. nicht ohne Zweit- und Drittmeinung akzeptieren. Für gewöhnlich ist Gemzar recht gut verträglich, kann schon mal ein bisschen helfen und liefert Aufschluss über die Chemosensibilität.
Du schreibst nichts über das Allgemeinbefinden deines Vaters, das ist aber ein Faktor für alle Erwägungen bzw. sollte es sein.

Ich schätze, die Person von der Du schreibst ist mit neoadjuvanter Chemo plus Strahlung (konventionell) behandelt worden, zumindest ist das bei einigen Kliniken favorisiert (Heidelberg, M-Großhadern, Erlangen z.B.) wenn die Chance auf OP erreicht werden soll. Das scheint bei deinem Vater ja nicht gegeben.

Ob großes Zentrum oder niedergelassener Onkologe hängt m.E. von den eigenen Prioritäten ab. Zentrum: viel aktuelles Wissen, viel Erfahrung, ggf. wenig Inidiviualität. Niedergelassener Onkologe: ein Ansprechpartner, entspannteres Handling, ggf. mehr Individualität. Überlaufen kann beides sein, bei entsprechendem Interesse kann Wissen und Erfahrung auch bei beiden gleichermaßen gegeben sein. Wir fanden z.B. in Heidelberg einiges furchtbar - u.a. dass meiner Schwiema einen Tag nach der Diagnose (per abgebrochener OP) in der Strahlenklinik gesagt wurde, es "ginge ganz schnell", wenn sie die Kombination aus Strahlung und Chemo nicht wolle (das war vor 14 Monaten und es geht ihr sehr gut). Andere haben gute Erfahrungen gemacht. So ist es fast mit allen Kliniken, während ich über bestimmte Ärzte noch nie etwas negatives gehört oder gelesen habe, z.B. Prof. Uhl.
Wenn das Bauchfell betroffen ist, fehlt in Deiner Liste meiner Meinung nach Dr. H. Müller Würzburg. Wir holen immer eine Zweitmeinung bei ihm ein, egal um welche Entscheidung es geht. In der Sprechstunde waren wir nur ein Mal (zu fünft, wir passten nicht ins Wartezimmer ), er kann also nichts abrechnen - aber wenn meine Freundin ihm Samstag eine E-Mail schreibt, hat sie Sonntag eine Antwort.
Vielleicht verstehst Du was ich meine.

Ich wünsche Euch alles Gute und Dir viel Kraft,
Jörn
Mit Zitat antworten