Einzelnen Beitrag anzeigen
  #22  
Alt 29.07.2006, 22:58
RenateB RenateB ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2005
Beiträge: 76
Standard

Hallo Friedel,

ich glaube, deiner Frau geht es erfreulich viel besser als mir nach der OP. Ich lag bis mittags Folgetag auf Intensiv, bin erst nach 2 Tagen abends zum ersten Mal neben dem Bett gestanden, am dritten Tag morgens wacker umgekippt. Hatte Katheter mit blutigem Urin ca 1 1/2 Wochen lang und konnte nach Entfernung zunächst mal überhaupt kein Wasser mehr lassen. Lag 3 Wochen im KH. Konnte mich nicht rühren, nur unter heftigen Schmerzen gekrümmt langsamst laufen, sitzen mußte ich lange üben, damit ich die Nachhausefahrt im Auto überstehen konnte. Ich bin ein total sportlicher, dünner Typ und echt nicht wehleidig. Nach vier Monaten fühlte ich zum ersten Mal wieder, dass meine Blase wohl voll war. Nach zwei Monaten saß ich schmerzverzerrt wieder auf dem Pferd im Schritt. Traben fühlte sich grausam an. Absteigen, sprich Bein bewegen ging fast nicht. Radgefahren bin ich erst nach 6 Monaten wieder, das ging dann gut. Sex kann ich seitdem nicht mehr haben. Mein Körper reagiert nicht mehr, Gefühle sind mit den Organen beseitigt worden , Schmerzen sind stattdessen da, ich könnte heulen, dieses Risiko hatte man mir vorher nicht angekündigt. Aber Ställe auszumisten habe ich nach ca. 10 Wochen wieder in Zeitlupe angefangen. Auch Kinder auf´s Pferd zu hieven. Heben hat mir nach meinen Erfahrungen nichts geschadet. Kämpfe mit Schmerzen im linken Bein, welches seine Lymphe nicht mehr nach oben in den Körper loswird. Naja, ich lebe noch als quasi "Behinderter" (in seinen Körperfunktionen unwiederbringlich eingeschränkter) weiter, darüber soll ich sehr glücklich sein, meinen die Ärzte, solche Aussagen helfen einem dann gegen die Wut und Trauer und Tränen ungemein.

Hoffe es ergeht euch besser!!!

Liebe Grüsse
Renate
Mit Zitat antworten