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Alt 20.05.2013, 16:14
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Mama hat Adeno :(

Liebe Tiger,

ich verstehe ja, dass man sich als Angehöriger an jeden Strohhalm klammern möchte, aber diese Mexikoidee ist doch nur ein Verlagern des Schauplatzes. Deine Mutter kann kaum noch auf die Toilette, aber sie soll 14 Stunden nach Mexiko fliegen. Ich fliege Langstrecke immer Business und flog nach Chemo und Bestrahlung in gutem Allgemeinzustand 1. Klasse nach Australien. Und das war schon kein Zuckerschlecken, weil Fliegen den Körper nun mal belastet. Man muss Medikamente gegen Thrombosen spritzen, Thrombosestrümpfe tragen, hat eine hohen Flüssigkeitsbedarf, ist auf engstem Raum mit Menschen, die alle irgendwas haben. Ich war auf dem Wege der Genesung und es war trotzdem anstrengend. Ich will mir nicht vorstellen, wie es während der Chemo gewesen wäre, wo ich entweder Durchfall oder Verstopfung hatte. Eine Flugzeugtoilette eilig aufsuchen mit Sauerstoffgerät. Na dann viel Spaß!

Ehrlich, was soll so eine Tortur? Und wenn es ihre letzte Reise ist??? Was würde das bedeuten? Sie soll diese letzte Anstrengung unternehmen, damit ihr euch besser fühlt. So kommt das bei mir an. Was sie möchte, empfindet ihr asl "abschmettern".

Für mich war es das allerschlimmste, dass alle plötzlich mit guten Ratschlägen um die Ecke kamen. Ständig musste man liebe Menschen in die Schranken weisen. Das ist elendig anstrengend und ich hatte einfach das Glück, dass ich fit genug war, das durchzustehen. Es ist das Leben, die Krankheit und auch das Sterben des Betroffenen, nicht Eures. So ist das nun mal. Da sollten sich die Angehörigen unterordnen, so schwer es fällt.

Ich wünsche Euch wirklich alles Gute, aber hoffe wirklich, dass ihr eurer Mutter das Leben nicht schwer macht.
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lg
gilda
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