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Alt 12.03.2007, 14:04
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

@Luna-Tina: Glückwunsch, dass Du in der Sauna warst! Das war der erste gute Streich, dass Du Dich getraut hast, und der zweite folgt hoffentlich sogleich, nämlich, dass Du ab jetzt öfter gehst und Dir die Mutfrage bald nicht mehr stellst, sondern nur noch die Lustfrage :-)

@Ulli: sabine hat schon Recht, es gibt natürlich große Unterschiede bei der OP und ihren Umständen und Folgen, je nachdem, was genau bei Dir gemacht wird.
Aber so als ermutigendes "Beispiel" meine Erfahrung: Ich hatte das Glück, zwischen zwei Chefchirurgen auswählen zu können vor meiner TME (also Rausschneiden des gesamten REktums). Einer wollte mir vor der OP, der andere nach der OP ein protektives, vorübergehendes Stoma anlegen. Ich habs dann sozusagen durch die "geschickte" Wahl des Operateurs geschafft, ganz drumrum zu kommen. Die OP selber ging völlig glatt, bis zum nächsten Tag lag ich auf Intensivstation, ein paar Tage lang infundierte man mir über den Port Schmerzmittel. Der Schnitt reichte vom Schambein bis ca. 3 cm über den Bauchnabel und wurde nicht genäht, sondern getackert. Man fing sehr schnell mit dem Mobilisieren an und nach einigen Tagen konnte ich schon wieder aufstehen und man entfernte mir den suprapubischen Blasenkatheter (d.h. der Schlauch ging, aus Schutz vor einer Infektion [Blasenentzündung] nicht durch die Harnröhre, sondern in Höhe des Schambeins durch ein kleines Löchlein in der Haut, das sich später von allein wieder schließt, direkt in die Blase). Ganz schnell hatte ich nur noch einen langen Pflasterstreifen über den Tacker-Klammern, damit ich nirgends mit denen hängenbleibe, sonst nix. Weil ich eh eher bettflüchtig bin, hab ich schnell wieder mit Laufen angefangen. Die Schmerzen nachts waren nie so schlimm, dass ich sie nicht mit schwächeren Tabletten (Paracetamol) weggekriegt hätte.
Der Appetit war natürlich erstmal nicht da, aber das ist ja nach so nem Eingriff und bei Krankenhausessen nicht so verwunderlich.
9 Tage nach der OP wurden mir die Klammern entfernt, ich konnte schon entlassen werden und fands super, endlich wieder im eigenen Bett schlafen zu dürfen
Ich bin jeden Tag ein bisschen länger und mehr herumgelaufen, auch draußen, und bald ging das wieder recht gut. Einziges Problem war ein durch die OP gereizter Blasennerv, der mir manche Tage schwer erträglich machte, weil ich dauernd einen Harndrang zum Platzen hatte, die Blase aber nur manchmal wirklich voll war, und mir außerdem die Muskeln beim Wasserlassen nicht gehorchten und einfach dicht blieben. Das war jedesmal schwere Konzentrationsarbeit mit vielen Tricks Ist nach einigen Wochen aber gottlob endlich weggegangen!!

Ich glaube, die größeren Schwierigkeiten hast Du mit der Umstellung auf das Stoma schon längst hinter Dir, Ulli! Sei froh, dass das böse Ding bald rauskommt. Ich wünsch Dir für Freitag alles, alles Gute!

Meliur
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