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Alt 14.08.2012, 11:16
crab crab ist offline
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Beiträge: 129
Standard AW: Magenkrebs/Ernährung

Hallo Nicole,

ich denke, dass ich Dir etwas weiterhelfen kann.
Bin selbst betroffen, habe seit April 2010 keinen Magen mehr und
beschäftige mich intensiv mit diesem Thema.
Von Anfang an bekomme ich parenterale Ernährung und habe einen Ernährungstechniker an meiner Seite, der für mich jeweils
die beste Zusammenstellung der parenteralen Ernährung berechnet. Dies geschieht von ihm in enger Zusammenarbeit mit meinem Hausarzt.

Bei täglicher parenteraler Ernährung muss mindestens viertel-
jährlich Blut abgenommen und die Leberwerte kontrolliert
werden. Denn bei täglicher PE besteht die Möglichkeit, dass
sich eine Fettleber entwickelt.

Bei Deiner Mutter wäre es evtl besser, die cal. auf 1500 anzu-
heben, und zwischen den Infusionen 1 Tag Pause zu lassen, so
wie ich es mache.

Damit würdest Du 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn
so müsste Deine Mutter an 1 Tag ihr Essen oral zu sich nehmen. Die orale Aufnahme von Speisen ist übrigens sehr
wichtig für die Dünndarmzotten, denn diese würden ohne orale
Speisengabe verkümmern und ihren Zweck nicht mehr er-
füllen, die ganzen Nährstoffe, Mineralien und Vitamine nicht
mehr aufnehmen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass ohne Instrictfaktor, der
im Magen ist, kein Vitamin B 12 mehr aufgenpmmen werden
kann, dies muss künftig mittels Spritze zugeführt werden.
Durch die fehlende Magensäure kann der Körper auch kein
Magnesium mehr aufnehmen, dies kann mit Brausetabletten
zugeführt werden.

Was den Kalorienbedarf betrifft, so hat ein Magenresektierter
einen um etwa 1/3 höheren Bedarf als ein gesunder Mensch.
Um an Gewicht zuzulegen, wäre eine tägliche Zufuhr von etwa
2300 cal nötig. Hierzu könnten auch hochcalorische Getränke
wie z.B. Fresubin provide eingesetzt werden, die in diesem
Fall auch verordnungsfähig sind.

Bei weiteren Fragen bitte einfach melden.

LG Wolfgang
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