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Alt 06.11.2004, 16:15
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Standard Medikament Ukrain

Hier ein Bericht betr. Ukrain

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

Zur Anwendung des Präparates "UKRAIN" in der Krebstherapie
Deutsches Ärzteblatt 98, Heft 7 vom 16.02.01
Aus Sicht der AkdÄ und der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. reichen die bisher vorliegenden präklinischen Untersuchungen für den Einsatz des Präparates in der Klinik nicht aus. So ergaben die Analysen von zwei unabhängigen Instituten von Testungen der Wirksamkeit von Ukrain auf eine P-388 bzw. L-12 10 Leukämie der Maus zwar eine relativ geringe Toxizität des Präparates, aber keine antitumoröse Wirkung. [...]

Die bisher vorliegenden klinischen Daten sind nicht verwertbar. Berichtet wird über "verschiedene positive Effekte". Objektive Beurteilungskriterien wurden nicht verwendet. Die Studiengruppe "Methoden mit unbewiesener Wirksamkeit in der Onkologie" der Schweizerischen Krebsliga schrieb 1995 in einer Zusammenfassung über Ukrain "nach sorgfältigem Studium der Literatur und anderer zur Verfügung stehender Informationen haben die Schweizerische Krebsliga und die schweizerische Gesellschaft für Onkologie keine Beweise dafür, dass Ukrain eine Wirkung gegen Krebs beim Menschen hat." Sie raten von der Anwendung in der Krebsbehandlung ab.[...] Nach 1995 liegen keine Ergebnisse vor, die zu einer anderen Bewertung dieses Präparates führen könnten. [...] Eine einheitliche, wissenschaftlich plausible Theorie zur Wirkung des Präparates Ukrain existiert nicht, die vorliegenden präklinischen Daten rechtfertigen den Einsatz des Medikamentes selbst in der klinischen Prüfung nicht, und die bisher vorliegenden klinischen Berichte erlauben wegen fehlender objektiver Kriterien keine Beurteilung der Wirksamkeit. Die Beschreibungen sind sehr unscharf. Subjektive Empfehlungen werden als Beweis der Wirkung interpretiert. [...] Es fehlen vollständig die gegenwärtig zu fordernden prospektiven randomisierten Studien.[...]Nach den vorliegenden Daten muss allein schon der Wirksamkeitsnachweis angezweifelt werden.



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Zuerst erschienen: Deutsches Ärzteblatt, 16. 2. 2001
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