Thema: an meine mama
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Alt 14.11.2002, 15:17
Gast
 
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Standard an meine mama

Hallo Sabine,
deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Der Todestag meines Vaters jährt sich am 29.12. zum zweiten Mal und genau wie im letzten Jahr graut mir vor dem Tag - zumal es genau zwischen Weihnachten und Silvester fällt. Weder Weihnachten noch Silvester kann und will ich so feiern wie früher - da ist einfach immer der Gedanke an seine Krankheit und seinen Tod. Inzwischen denke ich, man muß wohl akzeptieren muß, daß es einem an solchen Tagen schlecht geht; genau wie sich vieles andere im Leben verändert hat. Verstehen können das nur Menschen, die ähnliches erlebt haben, auch das muß man akzeptieren. Trotzdem glaube/hoffe ich , daß es mit den Jahren etwas leichter wird. Außerdem habe ich festgestellt, daß bei mir oft die Tage vor einem solchen Jahrestag/Geburtstag etc. schlimmer sind als der Tag selbst, der dann doch irgendwie vorbeigeht. Den Gedanken kann man an diesen Tagen nicht davonlaufen, aber mir hilft es, für diese Tage irgendetwas zu planen, z.B. sich mit Leuten, die ähnliche Erfahrungen machen mußten, zu treffen oder ganz normal arbeiten zu gehen.
In besonders schlimmen Momenten helfen mir auch die beiden folgenden Gedanken:
Mein Vater würde es sicher nicht wollen, wenn wir bei dem Gedanken an ihn immer nur in Tränen ausbrechen; in seiner pragmatischen Art würde er wahrscheinlich sagen, "natürlich sollt ihr mich nicht vergessen, aber euer Leben geht doch weiter".
Zum anderen weiß ich, daß ihm durch seinen schnellen Tod (er hatte Darmkrebs mit Fernmetastasen und starb nach der 2. Chemo an einem Herzinfarkt) vermutlich sehr viele Qualen erspart geblieben sind. Auch das ist manchmal ein kleiner Trost.

Viele Grüße,
Petra
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