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Alt 22.06.2005, 17:56
Gast
 
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Standard Bitte um Hilfe bei Übersetzung meines Befundes

Hallo Lars,

bei der Nachsorge (die Intervalle hängen von der Eindringtiefe ab) wirst Du alle 3 oder 6 Monate auf Deine übrigen Leberflecke hin kontrolliert (Risiko eines Zweitmelanoms lt. Statistik bei ca. 8 %) und ob die Narbe gut verheilt.

Bis vor einem Jahr wurden zusätzlich Sonografien aller Lymphknoten gemacht und 1 x jährlich eine Röntgenaufnahme der Lunge. Das würde für Melanome unter 1 mm abgeschafft; teils aus Kostengründen, teils deshalb weil lt. Statistik nicht allzu viele Patienten Metastasen bekommen und die Kosten da den Nutzen überschreiten würden.

Dein Befund hat gute und schlechtere Seiten.

Mit 0,7 mm hast Du echt Glück gehabt, es ist noch ein ziemliches flaches Melanom und die 10-JÜR liegt bei ca. 90 - 95 %. Weniger gut ist Clark Level IV, das ist schon die Fettschicht, d. h. davor gab es schon Blut- und Lymphgefäße und gerade bei flachen Melanomen wird in der Literatur darauf hingewiesen, dass dieser Unterschied sehr wichtig sein kann für ein evtl. Auftreten von Metastasen.
Will in der Praxis heißen: Du solltest besonders auf Dein Immunsystem Acht geben, viell. auch mal ein Immunprofil erstellen lassen, um zu gucken, ob Deine Abwehr okay ist - bei vielen Krebspatienten ist sie das leider nicht.
Vor allem würde ich Selen kontrollieren lassen, das ist eine normale Kassenleistung.

Wenn Du Dich durch den Thread Malignes Melanom arbeitet und dazu noch durch Vitamine, Mistel und Enzyme, dann wirst Du ne Menge Infos erhalten!!!

Ich glaube Du verwechselst da auch etwas. PT1b bezieht sich auf Deine Eindringtiefe plus Regression (Risikofaktor lt. Statistiken). Bzw. der Clark Level ... das ist wie gesagt die Bezeichnung für die Hautschicht!! Das "Level" hat hier nichts mit Krankheitslevel oder -Stadium zu tun.

Level I (ein Melanom in situ, meist so ca. 0,2 mm)
Level II (bis zum Stratum papillare, minimum risk melanoma, eildiweil es dort noch keine Blut- und Lymphbahnen gibt)
Level III (Stratum Retikulare/Lederhaut mit Blut- und Lymphgefäßen)
Level IV (Fettschicht)
Level V

Positiv ist wiederum, dass keine Ulzeration (Geschwürbildung) vorlag! Die Ulzeration wird immer wieder als Risikofaktor angesehen.

Das ist kurz das, was ich so über die Jahre gelernt und mir angelesen hab.
Gelernt haben wir hier aber fast alle, dass das Melanom nicht so berechenbar ist. Es gibt sogar einen Fall, da hat jemand mti einem Melanom in situ (auf die oberste Hautschicht begrenzt) Hirnmetastasen bekommen. Und es gibt Leute, die haben ein sehr tiefes MM bis zu mehreren Millimetern gehabt und sind seit Jahren metastasenfrei!

Wichtig ist, dass Du Dich weiter hier informierst, Dir so viel wie möglich durchliest (auch wenn die Augen viereckig werden ;-), es lohnt sich wirklich) und Dich regelmäßig untersuchen lässt.

Ich hatte ein MM von ca. 0,45 mm und gehe alle 3 Monate zum Leberflecke-Gucken und auch alle 3 Monate zur Sono. Röntgen lassen wir weg, weil meine Onkologin der Meinung ist, das steht nicht in Relation zum Schaden, den die Röntgenstrahlen anrichten können.
Ich war vorher bei ner anderen Hautärztin, die wollte sich an die offizielle Anweisung halten: gar keine bildgebende Diagnostik mehr. Handhabt jeder Doc anders.

Ich hoffe, etwas zur Aufklärung beigetragen zu haben. Wenn Du nicht klarkommst, frag ruhig wieder. Die Leute sind auch alle voll nett hier.

Tschüssi
Sabine
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