Hallo Albrecht,
schön, dass du dich so gut erholst. Lass dir aber um Gottes Willen Zeit und geh das Ganze langsam an. In der Reha wird man richtig auf Vordermann gebracht. Ich bin Ende Nov. 08 operiert worden und habe lange noch Schmerzmittel bekommen. Erstaunt mich doch, dass man die bei dir so schnell abgesetzt hat. Ich hatte gleich nach der Entlassung noch einen Magen-Darm-Virus und durfte dann gleich noch eine Woche ins Krankenhaus. Insgesamt habe ich 10 kg abgenommen und als ich am 30. Dezember in die Reha ging, habe ich mich gefragt, wie ich wohl den Weg in den Speisesaal schaffen soll. Es war anfangs wirklich schwer aber man erholt sich wirklich! Heute nach 9 1/2 Monaten ist es schon richtig unreal geworden und damals hab ich echt gedacht, das wird nieeeee was. (Die Kilos sind leider auch wieder da
) Inzwischen war ich schon auf Gran Canaria, Holland und endlich auch mal in Berlin. Da war ich schon Ostern mit meiner ganzen Familie. Natürlich hat mich vieles noch angestrengt, aber vor allem war ich total froh lebendig mit Mann und Kindern in Berlin in der Sonne zu sitzen
und mit meinem niegelnagelneuen Schwerbehindertenausweis konnte ich auch ruckzuck durch den Nebeneingang in den Reichstag.
Wieso hast du einen so großen Bauchschnitt? Meiner geht so an den Rippen längs Richtung Bauch. Schön ist anders, aber ich habe den Eindruck man kann sie als so eine Art "Wettermelder" benutzen. Denn wenn es dort ziemlich schmerzt folgt oft völlig anderes Wetter.
Ich bin mal gespannt, was dir dein Urologe so als Nachsorge nennt. Ich bin da ja auch hier im Forum toll beraten worden. Ich bin Stadtium T1a und da gibt es Ultraschall und Blutentnahme. Da ich hier aber fleissig gelesen habe, war ich da nicht so richtig glücklich mit. Habe mir jetzt zumindest einmal Durchgucken (CT Thorac + Schädel, MRT Abdomen + Knochenszinti) erkämpft um zumindest Metastasen jetzt auszuschließen. War aber ein echter Kampf. Und das obwohl in einem Knochenszinti vor der OP eine fragliche Metastase zu sehen war, die auch mit CT und MRT nicht als was änderes gedeutet werden konnte. Letztendlich wurde erst bei der Wiederholung des Szintigrams im März festgestellt, dass man es wesentlich weniger sieht und daher wohl ein unbemerkter Knochenbruch/anbruch war. Da hat keiner gesagt, Stadium T1a, da gibt es keine Metastase, sondern da hat man mich ganz schön verrückt gemacht und auch die Reha Onkologen haben gesagt, es ist ALLES möglich.
Gute Informationen findest du auch bei der
Anlaufstelle für Nierenkrebs-Patienten
Dort gibt es tolle Infos und es hat mich echt aufgemuntert zu sehen, wieviele Betroffene es gibt und wie lange diese schon kämpfen (siehe Marita) Deshalb bin ich auch so hinter der Nachsorge her, weil früh erkannt, heisst auch früh was unternehmen können. Und ich möchte schließlich noch alt werden, zunächst allerdings erst einmal 50 und dann immer weiter.
Das Gute an diesem dooooofen Nierenca. ist, dass man alles was man hat noch einmal ganz neu zu schätzen lernt und auch genießen lernt. Ich wollte z. B.schon jahrelang nach Berlin, beide Kinder waren inzwischen dort zu Abschlussfahrten, aber Mutter musste immer was anderes machen oder zurückstecken. Das machen wir jetzt anderes und das macht totalen Spaß
Ich versuche mich nicht mehr über 'Kleinigkeiten' zu ärgern, sondern mir eher bewußt zu machen, wie gut es mir eigentlich gerade geht. Also immer schön positiv in die Zukunft gucken (geht nicht immer, aber immer öfter)
Gute Erholung in der Reha wünscht Dir
Gabi