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Alt 18.01.2014, 18:29
Hombre1971 Hombre1971 ist offline
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Daumen hoch AW: Mich hatts leider auch erwischt.....

Hallo ihr Lieben !

liege grad auf meinem Sofa vorm Monitor und versuche irgendwie loszulassen denn seit ner Stunde merk ich total wie ich meinen Körper an den verschiedensten Stellen anspanne.
Mir ist ja keine Angst vorm baldigen Sterben bewußt aber mein innerer kleiner Olli , wie alt mag er sein, vielleicht 2 oder auch schon 5.....

DER HAT EINE SCHEISSANGST VORM STERBEN !!!!

Könnt ihr das nachvollziehen ?

Aber es ist auch ein Gefühl von Freude da auf das spannende was nach dem Tod kommen wird und dann kommt auch gleich die Scham darüber das ich diese Freude empfinden darf und die, die ich zurücklasse nicht...
Dabei hab ich mir das doch nicht ausgesucht das ich so früh schon.....

Was bleibt mir zu tun ? Mich der Angst voll und ganz hinzugeben anstatt sie als kindlich naiv unbegründet etc. abzutun und damit auch dem Gefühl der Traurigkeit oder Angst aus dem Wege zu gehen.

Mein Tumorstatus ist jetzt 4, mit starkem Verdacht auf Lungenmetastasen zumindest Links(also in der eigentlich noch gesunden Lunge).

War nach Weihnachten dann in der Klinik in Ostercappeln. Hatte viel Gutes über die im Netz gelesen und liegt auch weniger als ne Stunde von meinem Wohnort.

Wollte dann ja eigentlich noch ne zweite Meinung inkl. Ct. und so von den Thoraxspzialisten einholen um dann zu entscheiden was ich überhaupt noch an anstrengenden Therapien machen möchte.

Mein Gefühl sagte mir ja schon länger das ich nicht mehr kämpfen will, nachdem es jetzt seit Monaten eigentlich nur immer heftiger wird mit dem Symptomen.

Na und ich bin dann als erstes an den dortigen Pallativarzt geraten der mir dann beim Lesen des letzten Entlassungsberichts, in dem erstmals die Metastasen erwähnt würden, die Frage stellte ob ich mir denn überhaupt nich Therapie antun wolle insbesondere Chemo.

Endlich hatte mal einer den Mut die Hoffnungslosigkeit auch anzusprechen.
Klar könnte man mut agressivchemo vieleicht 2 Monate rausschlagen nur zu welchen Preis, wenn die Lebensqualität ja bereits jetzt arg eingeschränkt ist.

War dann ne Woche auf deren wunderschönen ,ruhigen aber auch immer mit jemandem, der 2 offene Ohren für einen hatte, ausgestatteten Pallativstation.

Dort hab ich ne andere Schmerztherpie (andere Opiate) verschrieben bekommen und hab auch ne Pleuradranage gelegt bekommen damit ich nicht jede Woche zum Punktieren muß.

Die Ärztin empfahl mir dann noch einen Port legen zu lassen da ich eh grad da sei und im Bauchraum der Platz so knapp ist das ich oft sofort voll bin.
Danach war ich ne Stunde im künstlichen Koma, zuwenig Luft bekommen aber als sie den künstlichen Batmungsschlauch der OP gezohen hatten hab ichs wieder alleine geschafft mit der Luft.

Bin seitdem wieder zu Hause und bin froh nicht mehr kömpfen zu müssen.....



Durch die anderen Morphine schwitz ich weniger aber dafür liege ich Nachts wach und der Husten verschwindet auch nur ab und an durch den Codeinsaft.

Am schlimmsten ist aber die öfter auftretende Luftnot, muß sehr achtsam sein, selbst die 20m ins Bett sind manchmal ein Marsch für sich und ich japse dann trotz Sauerstoffverdichter auf 3 erstmal ein paar Minuten nach Luft.

Inzwischen ist weniger Panikanteil dabei weil ich das ja jetzt schon langsam kenne. Aber wenn dann wirklich die Panik dabei ist das ich nicht genug Luft zum Leben bekomme und gar ersticke da graut es mir vor.

Vor allem würd mir das auch nix bringen wenn dann jemand neben mir wäre oder mich gar im Arm halten denn das wär mir viel zu eng.


Wollte euch einfach mal teilhaben lassen.

Und allen die mich durch ihre Worte in diesem Forum oft zutiefst berührt haben meinen allerliebsten Dank !

Oliver
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