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Alt 29.07.2007, 22:10
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Standard AW: ...ein Alptraum BSDK

Hallo Andrea,

also es ist schon wirklich wichtig, nicht nur sinnvoll, sich hier an die Zentren in Heidelberg und Hamburg zu wenden. Die Komplikationsrate in anderen Kliniken ist einfach wesentlich höher, der Verlauf der postoperativen Genesung in der Regel überhaupt gar nicht zu vergleichen. Dazu kommt die Quote von R0 zu R1 und R2 Resektionen die deutlich höher ist in HD und HH bezogen auf die Gesamtzahl der Resektionen, und zuletzt das Gesamtüberleben. Wenn es die Chance gibt, daß ein anderer Chirurg den verbleibenden Tumorrest herausbekommt, dann sollte man sie nutzen. Auch wenn das sicherlich völlig absurd klingt, wenn Dein sich aktuell noch von dem ersten Eingriff erholt.

Natürlich hängt man emotional an den Ärzten die man kennt, auch im behandelnden Krankenhaus. Einem Arzt, den man gut leiden kann, wird man niemals unterstellen, auf einem bestimmten Gebiet, also nicht prinzipiell (!) schlechter zu operieren als ein anderer, den man gar nicht kennt. Als Laie einen Arzt aufgrund seiner Art beurteilen zu wollen ist jedoch absurd. Leider tun das viele Patienten und Angehörige. Gerade bei diesen OPs zählen nur noch Fakten, und jede zusätzliche Operation bringt Know-How und Sicherheit für die nachfolgenden Eingriffe. Die Vivantes Kliniken, also der gesamte Verband in Berlin, macht schon sehr wenige Whipple (<20/Jahr, wenn ich die richtigen Zahlen hier hatte), Heidelberg 1.200/Jahr, Hamburg annähernd so viele, vor allem die komplizierteren Fälle.

Leider vergeht ja so wenig Zeit zwischen Diagnose und OP, daß sich der normale Patient gar nicht ausreichend informieren kann, wenn der Arzt nicht von sich selber vorschlägt, nach HD und HH zu verweisen. Ich hoffe, Du bzw. Dein Vater hat Erfolg bei Büchler oder Izbicki und vor allem, daß sich der Zustand Deines Vaters trotz der jetzigen Komplikationen wieder stabilisiert.

Immer nach vorne schauen und positiv denken.

vG, KL
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