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Alt 06.10.2006, 09:39
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Registriert seit: 10.05.2003
Ort: Bayreuth
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hallo Thomas,
sorry, daß es mit der Antwort etwas gedauert hat, aber mein Rechner will z.Zt. nicht ganz so, wie ich.

Meine Zusammenfassung zur Psychotherapie erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch wollte ich derart ins Detail gehen. Meine Intension war es einfach, Menschen in einer Extremsituation Mut zu machen, den Schritt zu einer Psychotherapie zu wagen und eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und Fragen zu schaffen.

Eine Cousine und eine meiner Schwiegertöchter sind Dipl. Psychologen mit, bzw. in der Zusatzausbildung für Psychotherapie, ein anderer Verwandter ist Sozialpädagoge und therapiert auch. Außerdem habe ich selbst eine vierjährige ambulante Psychotherapie gemacht. Deshalb sind meine Infos nicht einfach aus der Luft gegriffen.

Daß im klinischen Bereich beide Berufsgruppen zusammenarbeiten ist so. Davon war aber in meinem Beitrag nicht die Rede. Es geht hier um eine ambulante Psychotherapie
Der Begriff "Psychotherapeut" ist nicht geschützt, also z.B. kannst Du Dich auch so nennen und auch Psychotherapie anbieten. Eine fachlich qualifizierte Ausbildung haben psychologische Psychotherapeuten und ärztliche Psychotherapeuten.
Vor dem neuen Psychotherapeuten Gesetz (Gesetz über die Berufe des Psychologischen Psychotherapeuten und des kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (Psychotherapeutengesetz - PsychThG)
1998) durfte jeder Arzt, Heilpraktiker einfach so Psychotherapie anbieten und durchführen. Ob es sinnvoll ist, sich so jemandem anzuvertrauen, muß man wohl gut überlegen. Vielleicht mag es Menschen geben, die aufgrund ihrer Lebenserfahrung, Intuition usw. fähig sind, zu therapieren - ich selbst würde immer lieber zu einem Fachmann mit entsprechender Ausbildung gehen! Diese "Therapeuten" mußten nach der Erlassung des neuen Gesetztes nur eine bestimmte Fallzahl nachweisen (die sie ohne Ausbildung therapiert hatten) und bekamen danach die Erlaubnis weiterzuarbeiten.
Daß ein Psychologe Menschen in akuter Suizidgefahr nicht alleine behandelt ist ebenso nicht richtig. Ich möchte da nicht weiter darauf eingehen, kenne aber sowohl Psychologen als auch Klienten, die genau das mit bestem Erfolg getan haben. Die Verantwortung liegt sowohl beim Psychologen - aber ebenso beim Klienten. Ich selbst habe in meiner tiefen Krise damals ganz bewußt jegliches Angebot auf unterstützende Medikamentation durch z.B. einen Psychiater zurückgewiesen. Das war eine wohlüberlegte Entscheidung und hat sehr wohl "funktioniert"! Meine Therapie hat mich als psychisch gesunden und belastbaren Menschen entlassen. Allerdings habe ich ja auch deutlich darauf hingewiesen, daß eine Zusammenarbeit und eine unterstützende Medikamentation durchaus wichtig, sinnvoll und hilfreich sein können.

Die Wichtigkeit einen Therapeuten zu finden, der sowohl die fachliche als auch die menschliche Qualifikation besitzt, eine tragfähige und nutzbringende Arbeitsbeziehung herzustellen, habe ich versucht herauszustellen.

Was den Umgang mit Tumorpatienten in Kliniken oder bei niedergelassenen Ärzten betrifft, so stimme ich Dir aus vollstem Herzen zu - nur war das hier nicht das Thema.

Du hast kein Profil eingegeben und postest in verschiedenen Foren - unter welcher Krebsart leidest Du?

Viele Grüße

Claudia