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Alt 25.05.2011, 19:50
Woodie Woodie ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

[FONT="Times New Roman"]Guten Abend an alle Betroffene. Ich bin leider auch einer und habe bis jetzt (2 1/2 Jahre ) nur still mitgelesen.
Bei mir wurde das AM von meinem Augenarzt im November 2008 diagnostiziert. Es wanderte immer ein schwarzer Punkt durch das Gesichtsfeld. Wenn ich früher mal zum Augenarzt gegangen wäre, hätte er das wahrscheinlich schon eher entdeckt, aber naja...
Mein Fiesling war ca. 7 x 8 mm mit einer Prominenz von knapp 4 mm und liegt dummerweise ganz dicht am Sehnerv.
Bei der ersten Untersuchung in Leipzig wollten sie mir das linke Auge sofort entfernen, da eine Strahlenbehandlung aufgrund der Sehnervnähe nicht möglich wäre und durch die Bestrahlung das Auge erblinden würde. Ein blindes Auge würde generell entfernt werden.
Der Schock nach dieser Diagnose war einfach niederschmetternd, anders kann man es nicht bezeichnen. Ich wollte mich damit aber nicht zufrieden geben und fing an, das Netz durchzuforsten. Dabei stieß ich auf die Cyberknife-Seite und den Hinweis auf eine Studie an 22 AM-Patienten.
Ich fuhr nach München zu Dr.Schaller, wurde gründlich untersucht und mir wurde gesagt, dass Cyberknife möglich wäre, der Visus aber stark zurückgehen würde.
Am 16.12.2008 wurde nach einer Betäubungsspritze (nicht sehr angenehm aber aushaltbar) und Anfertigung einer Gesichtsmaske mit der Photonenbestrahlung, oder sollte man besser Beschießung sagen, begonnen. Ich lag eine 3/4 Stunde auf dem Tisch wobei der Roboter mit der Photonenkanone mich von mehreren Seiten ins Visier nahm.
Das alles verlief völlig schmerzfrei, man konnte sogar seine Lieblings-CD anhören.
Ich muss zugeben, dass das alles ein bischen nach Science Fiction klingt und ein wenig Skepsis, ob ich es richtig gemacht habe, ist immer noch da.
Die halbjährlichen Kontrolluntersuchungen jedenfalls verliefen, wenn man den Ärzten glauben kann, alle zufriedenstellend. Ich sehe auf dem linken Auge zwar nicht mehr viel und nicht sehr deutlich, aber das war aufgrund der Sehnervnähe auch nicht anders zu erwarten. Der Wermutstropfen bei der ganzen Sache ist der, dass meine Kasse keinen müden Euro zur Behandlung beigesteuert hat (immerhin allein Cyberknife 7500,-€)
Am 29.06. fahre ich wieder nach München-mal sehen.
Nun noch was zur Nachsorge der "restlichen" Organe. Anfangs habe ich vierteljährlich in Leipzig Pet-CT machen lassen. Davon bin ich jetzt abgegangen und mache nur noch halbjährlich Oberbauchsono und Blutkontrolle.
Durch mein stöbern im Netz habe ich mitgekriegt, dass es kaum was nützt, wenn wenn man sich zusätzlich mit harter Röntgenstrahlung bombardiert und vielleicht dadurch mögliche Metastasen 2 Monate früher entdeckt, so richtig bekämpfen kann man sie, zur Zeit jedenfalls, doch nicht. Also was soll's?
Eine erfolgsversprechende Chemotherapie gibt es nicht, damit sollten sich alle Betroffenen irgendwie versuchen zu arrangieren. Das das verdammt schwerfällt, ist mir klar.
Trotzdem schönen Abend an alle die's erwischt hat
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