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Alt 09.02.2018, 17:21
butterflymarina butterflymarina ist offline
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Standard AW: Nachsorge Mastektomie mit Silikonaufbau

Bei mir wurde am 28.12.2017 eine subkutane Mastektomie vorgenommen. Nicht vorbeugend, sondern hatte ein multifokales Mammakarzinom. Ob die Brustwarze bleiben kann oder mehr als nur der Wächterlymphknoten entfernt werden muss oder ob gleich Silikon eingesetzt wird, sollte erst in der OP entschieden werden.

Die gute Nachricht: Im Schnelltest waren Brustwarze und Wächterlymphknoten krebsfrei, der Chefarzt wollte trotzdem den Laborbefund abwarten und hat erstmal einen sog. Expander mit 350 ml Kochsalzlösung eingesetzt, der ein paar Tage später dann nochmal mit 80 ml nachgefüllt wurde. Die Operation ist weitaus besser gelaufen als ich gedacht hätte. Ich hatte im Vorfeld ganz viel Angst und das Gefühl, ich muss für alle Fälle alles regeln. Bin dann am 27. ins Krankenhau, der Wächterllymphknoten wurde markiert und am 28. war ich gleich als erste dran.

Das Team im Aufwachraum war superlieb, habe auch kaum Schmerzen gehabt und meine Brust sah noch wie eine weibliche Brust aus, incl. Brustwarze. Oben auf Station warteten mein Mann und meine Tochter. War auch superschön. Die Drainagen sollten gezogen werdn, wenn innerhalb von 24 Stunden weniger als 30 ml drin wären. Ging bei einigen anderen Frauen recht schnell, bei mir waren am 7. Tag noch 50 und 60 ml drin (zwei Flaschen), trotzdem wurde gezogen und ich gleich darauf entlassen. Zu dem Zeitpunkt war an der Unterseite meiner operierten Brust ein grosser dunkler Fleck, von dem die eine Ärztin sagte, es sei ein Hämatom, der Chefarzt meint, es sei nekotisches Gewebe und werde abgehen.

Einige Tage später färbte sich der dunkle Fleck bräunlich und matschte irgendwie immer mehr. Sah sehr unschön aus und machte mir Angst, tat aber nicht weh. Meine Hausärztin und mein Gynäkologe (sind in einer Praxis) haben dann Silberfolie und szterile Mullkompressen verschrieben. Bei der Nachbesprechung desLaborbefundes gratulierte mir der Chefarzt, cih sein nach der Operation krebsfrei und brauche weder Chemo noch Bestrahlung, sondern nur Tamoxifen über einige Jahre. Und am nächsten Morgen solle ich seine Sekretärin anrufen und mir einen Termin für das Einsetzen des Silikons geben lassen. Wurde dann für den 11. Januar bestellt, um die Voruntersuchungen zu machen und die Papiere zu unterschreiben und sollte am 18. operiert werden. Verzögerte sich an dem Morgen alles etwas, die Schwester hatte Schwierigkeiten, mir den Zugang zu legen, mir war total kalt. Um 13.45 Uhr sollte ich dann endlich dran kommen, geplant war 10 Uhr, lag ewig im Aufwachraum, in dem auch vorbereitet wird. Wollten gerade die Narkose setzen, da kam der Chefarzt und fragte, warum ich so einen hochroten Kopf hätte und verlangte nach einem Fieberthermometer. 39,6 Grad. Erst wollte er so gar nicht operieren, aber dann meinte er, das Fieber käme von der Brust, weil die entzündet wäre, und er würde den Expander raus nehmen und mit Antibiotika spülen, maximal 20 Minuten und dementsprechend nur leichte Narkose, ursprünglich war eine Stunde geplant. Kriegte irgendwie immer mehr Angst. Als ich wieder wach wurde, hatte ich deutlich mehr Schmerzen als beim ersten Mal, meine Brust hatte ein dickes Loch und man musste versucht haben, mir in der OP einen zweiten Zugang zu legen oder Blut abzunehmen. Hatte auf beiden Händen etliche Pflaster und blaue Flecken. Habe im Aufwachraum fast die ganze Zeit geheult.

Dieses Mal bekam ich auf Station einen Druckverband statt dem Kompressionsbh. Antibiotika sollte ich intravenös ab dem nächsten Tag kriegen, aber der Zugang war ewig dicht, so dass im Endeffekt von drei verordneten Flaschen am Tag Freitag und Samstag je nur eine korrekt durchgelaufen sind. Ab Sonntag kriegte ich dann Antibiotika als Tabletten. Fieber hatte ich auch keins mehr. Bei der ersten OP hatte der Chefarzt sich riesige Mühe gegeben, hatte nur ganz eine ganz feine Naht in der Falte unter der Brust und am Rand der Brustwarze. Selbst auflösende Fäden, feine Stiche wie auf "einem Abendkleid". Beim zweiten Mal wurde mit blauen Fäden genäht unter der Brust und senkrecht hoch zur Brustwarze, quasi der offene eitrige Fleck zusammen gezogen. Sah im Vergleich aus wie Stiche, die eine Jeans oder Arbeitshose zusammen halten sollen. Schön ist anders.

Der Druckverband kam nach drei Tagen ab, Kompressionsbh sollte ich nicht anziehen, um die Wunde zu schonen. Möglichst viel Luft dran hiess es. Nach 8 Tagen wurden die Drainage, dieses Mal nur eine, trotz 40 ml gezogen, obwohl mir vorher gesagt wurde, dieses Mal wolle man abwarten. Dann hiess es, zur Not müsse eben ambulant punktiert werden. Erst kurz vor der Entlassung kriegte ich den OP-Bericht. Stand aber kaum was drin, nur dass sich ein "Platzhalter" in meiner Brust empfindet und die Brust sehr viel Wundsekret enthielt. Warum versucht wurde, mir einen zweiten Zugang zu legen oder ob Blut abgenommen wurde, wurde nicht erwähnt.

Gleich nach Ziehen der Drainage am 25. bin ich entlassen worden, am 1. sollten die Fäden gezogen werden. Naht eiterte leicht, aber das sei nicht schlimm. Habe Dienstagabend dann angerufen, weil sich mehr Eiter gebildet hat, bin aber telefonisch nicht weiter gekommen, am Mittwoch dann direkt auf Station gefahren und druchgesetzt, dass sich das einer anguckt. Stationsärztin hat dann den Chefarzt dazu geholt, weil er ja operiert hat. Ergebnis: Fäden wurden nicht am Donnerstag gezogen. Soll die Brust morgens und abends mit klarem Wasser abspülen und dann mit Desinfektionsspray besprühen und trocknen lassen, dann im BH oder Hemd lose Mullkompressen auflegen. Kontrolle am Freitag und Montag. Mittwoch dann Fäden gezogen und Schorf entfernt, jetzt habe ich wieder eine offene Stelle von ca. 4 bis 5 cm Länge, 1 cm Breite und mehreren Millimetern Tiefe, die nässt und eitert. Der Chefarzt sagte beim Fäden ziehen, er könnte auch gleich nochmal drüber nahen und den Spalt so zusammen ziehen, aber das wollte ich nicht. Hat doch beim letzten Mal auch nicht funktioniert.

Unter der Brust, da wo es am dollsten eitert, sind noch Fäden drin. Nächste Kontrolle am kommenden Montag. Ist ja jetzt nicht wirklich eine Frage den Krebs betreffend, aber kann mir trotzdem einer raten? Bin auch total unsicher, ob ich die Brust überhaupt nochmal operieren lassen soll. Aber so ist sie total hässlich, sehr viel kleiner als die linke und irgendwie verschrumpelt, mal abgesehen von dem breiten offenen Spalt. Habe aber Angst, dass beim nächsten Mal es auch wieder nicht verheilt. Hatte das Problem auch 2003 als mir meine Weissheitszähne entfernt wurden. Ein Grund wurde damals wie heute nicht gefunden. Habe keinen Zucker und trinke und rauche nicht!!!

Der Chefarzt hatte mir vorgeschlagen, die linke Brust leicht zu straffen, sei nur ein ganz kleiner Schnitt und würde als Angleichung von der Krankenkasse übernommen, aber im Moment graust es mir bei dem GEdanken, in meine gesunde Brust schneiden zu lassen und da auch so eine Entzündung zu riskieren. Bin echt etwas ratlos, auch wenn natürlich das Wichtigste ist, dass der Krebs weg ist.
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