Thema: Verzweiflung
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Alt 13.02.2013, 22:51
Lemmi1860 Lemmi1860 ist offline
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Standard Verzweiflung

Hallo,

nachdem ich seit längerer Zeit dieses Forum lese, musste ich mich heute anmelden um meine Fragen loszuwerden.

Meine Schwiegermutter (62 J.), welche bei uns seit 17 Jahren wohnt und dazu noch mein Ein und Alles ist, bekam nachdem wir sie mit Gelbsucht ins Krankenhaus eingeliefert haben, die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs und zugleich Brustkrebs. An der Leber und den Lymphknoten wurden bereits Metastasen festgestellt, so dass eine OP nicht mehr möglich war.

Dezember bekam sie dann die ersten 3 Chemotherapien und danach sollte eine Woche ausgesetzt werden. Die Chemo machte ihr immer schwer zu schaffen, so dass sie 3 Tage lang nicht in der Lage war das Bett zu verlassen. Nach Weihnachten sollte es mit der Chemotherapie weitergehen, aber die Blutwerte waren so hoch, dass es nicht möglich war diese fortzusetzen. In der Uniklinik wurde sie zwei mal eingewiesen, aber eine Verbesserung der Blutwerte war nicht in Sicht. Sie hat am Tag mindestens 23 Stunden gelegen und ist nur zum Essen aufgestanden, wobei sie diese kurze Zeit nur mit Qual schaffte und sie musste sich sofort wieder hinlegen.

Donnerstag vor einer Woche haben ihr die Ärzte wieder eine Chemo verordnet und Ihr Zustand verschlechterte sich weiterhin. Montags darauf sollten wir in KH, da ihr der Port einsetzt werden sollte. Sie war selbstständig nicht in der Lage zu laufen, so dass wir sie mit einem Rollstuhl in die Klinik schoben. Kurz vor der Porteinpflanzung verdrehte sie die Augen und hatte mit 90:60 Blutdruck einen Kreislaufkollaps. Nach einer Infusion ging es ihr zwar wieder ein wenig besser, aber der Allgemeinzustand war nicht sehr stabil. Trotzdem haben die Ärzte den Eingriff mit dem Port ambulant durchgezogen und danach wieder heimgeschickt. Mein Hausarzt meinte danach zu uns, dass dies unverantwortlich gewesen sei, einem Menschen mit Kreislaufkollaps so etwas zuzumuten.

Tags darauf sollten wir zum Hausarzt damit er den Port überprüfen solle. In der Arztpraxis war sie dann wieder kurz vor einem Kollaps so dass unser Hausarzt sie sofort in die Klinik einwies. Dieses Mal aber in die Klinik hier bei uns und nicht in die Uniklinik wo sie vorher war.
Im Krankenhaus haben sie dann sofort EKG gemacht und sie geröngt. Während des Röntgen bekam sie wieder einen Kreislaufkollaps, diesmal mit 60:40 Blutdruck.

Nun liegt sie seit 14 Tagen hier in der Klinik und der Kreislauf schwankt von mal gut bis wieder bergab. Seit 2 Tagen steigt bei ihr das Fieber bis zu 39,2 Grad. Trotz aller Fiebersenkender Mittel steigt es nachts immer wieder. Heute z.b. 38,2 Grad. Dazu kommt dass sie täglich bis zu 3 mal Durchfall hat, obwohl sie so gut wie nichts mehr essen kann (Gestern z.B. morgen ein halbes Brötchen, mittags höchsten 5 Löffel Reisbrei und abends eine halbe Scheibe Brot). Trotzdem klagt sie über Bauchschmerzen und dass sie immer so aufgebläht sei.

Da sie immer massive Rückenschmerzen hat wurde heute Ultraschall bei ihr gemacht und bei der Visite wurde ihr gesagt, dass die Metastasen in der Leber sich vermehrt haben und dass eine weitere Chemo keinen Sinn mehr machen würde und ihr mehr schaden als helfen würde. Er sagte ihr und danach auch mir, dass sie nur noch bestimmte Zeit zu leben hätte, dies aber sich noch hinziehen könnte. Freitag soll sie nach Hause entlassen werden.

Was uns sehr komisch vorkommt ist dass sie sich zwar immer sehr freut wenn wir sie besuchen, sie aber nach höchstens 1-2 Stunden immer sagt, dass wir heimfahren sollten, so dass sie ihre Ruhe hat.

Wer hat damit Erfahrung und weiß was die Ärzte damit meinen könnten mit der "bestimmten Zeit". Sollte das schon das Endstadium sein?

Was uns im Moment richtig fertig macht ist das Ungewisse. Wir wissen, dass wir sie leider verlieren werden, wollen aber nicht, dass sie noch zu sehr leiden muss.

Warum müssen immer die guten und hilfsbereiten Menschen so leiden???????
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