Einzelnen Beitrag anzeigen
  #147  
Alt 03.05.2018, 02:27
lotol lotol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo,

Zitat:
Zitat von Karin M
ich habe jeden Tag Hunger auf Süßes. Am liebsten Schokolade und Kuchen Bei 1,75 Größe und 75 kg passt das noch. Darf nur nicht zu viel sein, ich habe keine Schilddrüse mehr und nehme sehr schnell zu Naja, werde nächstes Jahr 60. Habe immer gern Süßes gegessen. Wir lassen es uns schmecken
Bei 1,75m Größe und 75 kg Gewicht brauchst Du Dir doch sowieso keine Gedanken zu machen.
Bei groß gewachsenen Menschen sieht man doch eigentlich 10 kg "hin oder her" gar nicht so richtig.
Außerdem kommt es nur darauf an, daß man "sich in seiner Haut wohlfühlt".

Wg. Schilddrüse mußt Du Dich wohl mit Süßem etwas "bremsen", aber schön ist doch, daß Du Dir das nicht komplett versagen mußt.

Würde Dir wahrscheinlich genau so schwer fallen wie auch mir, Süßes weglassen zu müssen.
Also nichts wie rein damit - so lange wir das noch "verkraften" können.

Sicher kann ich hier nur für mich sprechen:
Wenn Süßigkeiten so ungesund wären, wie man uns das bisweilen weismachen will, müßte ich schon längst tot sein.

Genau so, wie ich schon längst an weiterem ungesunden Zeug "abgekratzt" sein müßte, mit dem ich es mir mein ganzes Leben lang "gut gehen" ließ.

Egal - jeder von uns ist anders und individuell "ausgestattet":
Denke, es ist am allerwichtigsten, Signale, die uns unser Körper "zu senden" versucht, auch erkennen zu können.
Damit er das, was er braucht, auch bekommt.
Was auch immer das sei.

Kennen wir denn nicht alle direkt (Frauen) oder indirekt (Männer) das, was bei absoluten (körperlichen) Ausnahme-Situationen von Schwangeren abläuft?
Nämlich genau das, daß Körper signalisieren können, was sie unbedingt brauchen und haben wollen.

Fragt denn da jemand großartig danach, ob das für Mutter + Kind "gesund" sei?
Und wenn es ein "gebratener Elch" oder sonstwas sein sollte, dann muß das Zeug her, damit es vertilgt werden kann, bis der Körper "zufrieden" ist.
So einfach ist das auch im ganz normalen Alltag:
Ja, lassen wir es uns schmecken.

Unabhängig davon, was sonstwer an uns "hintrötet".

Ein Phänomen ist dabei, daß uns nach einer erfolgreichen Therapie der Alltag recht schnell wieder "einholt".
Womit ich meine, daß der ganze Krebs-Mist recht schnell wieder den Stellenwert einnimmt, den er eigentlich "verdient".
Nämlich gar keinen.

Wir Lymphomiker waren meistens vor dem Lymphom gesund und sind es auch nach dem Plattmachen des Lymphoms wieder.
Entspr. Therapien gehen zwar auch nicht ganz "spurlos" an uns vorüber, aber immerhin können wir uns davon "erholen" und unbeeindruckt davon ganz "normal" weiterleben.

Auch hier kann ich nur wieder für mich selbst sprechen:
Der Alltag hat mich längst wieder "eingeholt":
Therapie lief erfolgreich 2016.
Dabei "schonte" ich meinen Körper außerordentlich lange.
Eigentlich auch noch das ganze Jahr 2017, wenngleich ich ihn moderat zunehmend "forderte".
Erst jetzt (nach dem Winter) kann und will ich ihn wieder voll belasten.
Macht er auch "klaglos" mit.

Meine terminierte Routine-Nachuntersuchung sollte eigentlich am 11.4.2018 stattfinden.
Was ich aber wg. Alltags-Routine glatt versäumte.
Nicht, weil ich den Termin "vergessen" hatte, sondern weil ich (innerlich) ein falsches Datum "gespeichert" hatte:
Den 21.4.

Am 13.4. sah ich zufällig mal auf den Kalender und stellte dabei fest, daß ich die Nachuntersuchung versäumt hatte.

War kein Problem:
Neuer Termin gestern.
Ergebnisse:
- Blutwerte i.O.
- US-Untersuchung => nichts Auffälliges
- Röntgenbilder => nichts Auffälliges
Insgesamt => Kontroll-Intervall auf halbjährig verändert.

Unterhielt mich mit meiner Onkologin im Wesentlichen über Katzen, weil sie
"Katzen-Liebhaberin" ist, wovon sie drei hat - ganz stinknormale "Bauernkatzen".

Fragte sie auch zu Beginn unseres Gespräches, ob ich ihr mit einer "neuen" Katze eine Freude machen könnte.
Weil ein Bekannter von mir eine Katze hat, die demnächst "Nachwuchs" auf die Welt bringt.
Wohin damit?

Den Nachwuchs erschlägt oder ersäuft ja nun auch nicht gerade gerne jemand.
Wir verblieben so, daß ich meine Onkologin informiere, wenn der Nachwuchs auf der Welt ist:
Sie meinte, da wird sich dann schon jemand im ABC finden lassen, der ganz gerne eine Katze hätte, damit sie nicht eliminiert/umgebracht werden muß.

Was soll man dazu großartig sagen:
Eine Onkologin kümmert sich nicht nur um das Überleben ihrer Patienten sondern auch noch um das von Katzen.

Mein Internist hatte völlig recht:
Bei dieser Ärztin sind Sie "in den besten Händen".
Das kann ich nur bestätigen und mit einem Kompliment an diese Ärztin verbinden:
Sie macht äußerst "feinfühlig" ihren Job und das absolut professionell:
"Halb" Ärztin und "halb" Psychologin - jeweils nach erforderlicher "Angemessenheit".

Kann nur jedem Lymphomiker wünschen, mit derartigen Ärzten zu tun zu haben.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
Mit Zitat antworten