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Alt 12.06.2005, 23:53
Gast
 
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Liebe Alina,

ja, ich spreche mit Gott und vor ca. 15 Jahren habe ich etwas gelernt, was ich in vielen Situation hilfreich fand und finde: das schamanische Reisen in die untere Welt und in die obere Welt. Ich hatte das Glück einen Lehrer zu haben, der das ganz pragmatisch, ohne Brimbromborium vermittelte. Auf eine andere Weise hätte ich keinen Zugang gefunden.

Trostbücher sind etwas Feines, eine gut sortierte literarische Apotheke ist wichtig!

Ach Alina, es ist eine Sache zu sagen, sich fest vorzunehmen erst dann mit dem sich sorgen zu beginnen, wenn es Zeit dafür ist, oder es wirklich zu leben. Wir haben halt alle unsere Erfahrungen, irgendwie sind die traurigen fester gespeichert. Mir hat es noch nie geholfen mantramäßig zu denken: es wird gutgehen, es wird gutgehen, es wird gutgehen. Nicht, daß ich das Schlimmste annehme, mit schlechten Ausgängen rechne, egal, ob es mich selbst oder einen mir Lieben betrifft, ich fühle dann in mir dann so etwas wie eine offene, leere Stelle, die halt gefüllt werden wird, so, oder so. Ich mache alles, was ich machen kann, versuche alles zu bedenken, zu erfühlen, aber es ist mehr eine abwartende Haltung.

Ich hoffe von ganzem Herzen, daß Dein Papa an der Prostata nichts Böses hat. Und dann kommt natürlich gleich der nächste Wunsch, daß es ihm insgesamt bald besser geht. Laß es mich - wenn Du magst und kannst - bald wissen.

Deine Trauererfahrungen, die Du jetzt machst, kenne ich auch. Ich war ebenfalls irritiert als ich nach Monaten z.B. feststellte, jetzt hab ich in den letzten zwei Stunden gar nicht an sie gedacht! Als dieses ständige Mama, Mama, Mamaweinen in mir nicht mir nonstop war. Als ich es nicht mehr ungehörig, auch unerhört von mir fand zu sagen, meine Mama ist tot.Lange bin ich richtig erschrocken, wenn ich das sagte. Es ist ein auf und ab Alina. Ich wurde etwas gelassener als mir dieses Auf und Ab bewußt wurde. Ich wußte, wenn heute ein Tag mit viel Schmerzen ist, ich mich richtig wund fühle, dann muß das morgen nicht so weitergehen. Umgekehrt natürlich auch. Wenn ich dachte, ach jetzt bin ich soweit, in mir ist nur mehr Liebe und Dankbarkeit, denk ich an die Mama, dann immer mit dem Lächeln in mir,
na, ja dann war das auch kein Dauerzustand.

Hast Du am Wochenende etwas mit den Hunden gemacht?

Ich werde jetzt noch ein bißchen im Internet über Fatigue nachlesen.
Gestern habe ich übrigens im Chatroom diesbezüglich einen sehr guten Hinweise bekommen. Was das chatten betrifft, so hatte ich zweimal einen netten Austausch. Das war allerdings in einer Lobby wo ich nur mit zwei Leuten war, die ich vom Forum her kenne. Für das andere bin ich nicht geeignet.

Für Deinen Papa werde ich heute - sagen wir einfach - ich werde für ihn beten.
Für Dich, liebe Alina eine schwesterliche, oder eine mütterliche Umarmung, ganz wie Du es willst. Aber weil ich nicht geizig bin, bekommst Du beide!

Gute Nacht
Briele