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Alt 09.04.2016, 23:16
Nanoi Nanoi ist offline
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Registriert seit: 08.04.2016
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Standard AW: Glioblastom mit 28

Lieber Pünge,

Meine Familie und Freunde gehen unterschiedlich damit um, ich kann auch mit jedem nur anders darüber reden. In meinem Umfeld sind alle großartig, behandeln mich normal aber hören mir zu. Dennoch merke ich die Distanz, denn dieses Gefühl kann sich keiner vorstellen. Die pure Verzweiflung kann ich nur bei meiner Mutter hinauslassen, sie ist mir eine sehr große Stütze und ermutigt mich.
Mein Freund ebenfalls, er hat gleichzeitig große Angst mich zu verlieren.
Ansonsten lebe ich gerade mein normales Leben weiter, dass ich einfach immer geliebt habe.gerade kurz vor der Diagnose schien alles endlich perfekt, nach ein paar anstrengenden Zeiten. Ich war nie ein Mensch, der Sachen aufgeschoben hat -seien es Reisen, Anschaffungen, Unternehmungen mit Freunden. Ich habe diverse Fernreisen gemacht, im Ausland gelebt, Auszeichnungen für die Uni bekommen, mich mit viel Spaß im Beruf angestrengt und sollte dieses Jahr endlich Beratungen im Ausland wahrnehmen...und alles mit tiefer Dankbarkeit und Freude gelebt. Ich war nie jemand, der Abends auf dem Sofa sitzt, immer unterwegs, Freunde, Konzerte, Theater, Ballett.
Besonders aktuell schmerzt meinen Freund die Sache mit dem Kind. Er ist 33 und meint, ich sei endlich die Frau dafür. Zusammen sind wir viel gereist, gewandert...Den Moment habe ich immer gelebt, nun fühlt es sich an als rinne mir jeder Tag wie Sand durch die Finger. Irgendwie muss ich nun alles aufschieben.
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