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Alt 02.04.2009, 18:41
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Conny44 Conny44 ist offline
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Registriert seit: 31.12.2006
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Hallo meine Lieben,

relativ kraftlos möchte ich mich ganz doll für eure lieben Zeilen bedanken. Habs irgendwie die letzten Tage überhaupt nicht geschafft, hier zu schreiben, auch heut fällt es mir unendlich schwer.
Was kann ich auch schon neues berichten? Es ist ja eh immer dasselbe Gejammer. Mir geht es wirklich besch.....
Ich will das nicht, will tapfer sein, aber je mehr ich das versuche, desto schlimmer wird es.



@Sicher, liebe Christa, läuft die Zeit weiter, bleibt nicht stehen. Aber ist das tröstlich? Wir wissen doch alle, dass das so ist. Hilft es uns? Mir jedenfalls nicht. Es tut mir übrigens sehr leid, dass du weitere Menschen gehen lassen musstest, das war mit Sicherheit sehr, sehr schwer.

Im Übrigen ist in den letzten zwei Jahren zwar "nur" mein Vater und mein über alles geliebter Mann (und meine Tante) gestorben, aber ich habe nebenbei von fast "ALLEM" loslassen müssen bzw. bin noch dabei.
Meine Mutter lebt zwar noch, aber es gibt kaum noch Kontakt. Von den "Freunden" haben sich so gut wie alle verabschiedet, was allerdings auch an mir bzw. meinem Zustand liegt. Geschwister habe ich keine und die restliche bucklige Verwandschaft war schon immer bekloppt. Habe nur immer alles über viele, viele Jahre mitgemacht, ertragen und geduldet. Bin hingegangen - des guten Anstands wegen! Nur damit ist jetzt eben seit dem Tod Schluss.
Außerdem habe ich mich in den letzten 2,5 Jahren von meinem "alten" Leben verabschiedet. Zum einen wegen der Krankheit meines Vaters, die ja ohnehin alles um den Haufen wirft, zum anderen, weil ich nach 44 Jahren Leipzig stets und ständig zu einer anderen Stadt gependelt bin. Dafür hatte kaum jemand aus meinem Umfeld Verständnis, schon gar nicht, dass ich mein altes Leben für einen kranken Mann aufgebe. Tja. Das liest sich möglicherweise easy, ist es aber nicht gewesen. Und auch heute nicht. Nachdem ich mich nicht nur in meinen Mann, sondern auch in Berlin, oder besser gesagt in den Ortsteil, in dem er/wir gelebt hat/haben, verliebt habe, in die Menschen, die ich dort kennenlernte (auch wenn es zum Großteil nur Mediziner oder seine Nachbarn waren), und nun alles, aber wirklich alles verloren habe, komme ich einfach damit nicht klar. Ich kann mich mit meinem alten Leben einfach nicht mehr identifizieren, will es auch nicht zurück, hab das Gefühl mit ALLEM abschließen zu müssen.
Aber eine Perspektive habe ich auch nicht. Es gibt einfach nichts, was mich an der Zukunft erfreuen könnte.
Ich bin ausgebrannt, leer und mein Herz hält das Vermissen fast nicht mehr aus.
Nicht zu vergessen, dass mein Mann und ich uns ja noch in der "Verliebtheitsphase" befanden. Und wie soll man daran glauben, dass - wenn man 44 Jahre lang so ein Gefühl noch nie hat kennengelernt - es irgendwann mal besser werden kann? Wenn es so ist, dann ist es ok, aber momentan spüre ich davon überhaupt nichts, im Gegenteil!!!!!

Mag sein, dass es sich alles nach Selbstmitleid anhört. Das soll es eigentlich nicht sein, sondern nur die Beschreibung meines unendlichen Schmerzes, der bis heute keinen Deut besser geworden ist.




@Meine liebe Kirsten, upps, ich dachte das wäre deine Tonne gewesen? Ach Mensch, bin eben auch schon total irre. Aber Martina hättte bestimmt nichts dagegen gehabt. Und Platz für zwei ist auch drin. Eigentlich sollte es uns doch bestens gehen, was wir alles zur Verfügung haben - eine Burg, eine der liebsten Burgherrin dieses Planeten, einen süßen Willy, doofe Krokodile, ein Gästezimmer, einen Kamin und noch eine Tonne und gaaaanz viele liebe Gäste. Wenns doch alles nicht so traurig wäre.
Deine blauen Zeilen sind sehr, sehr wahr. Trifft ja irgendwie auf uns alle zu.
Ich drück dich und wünsch dir und deinem Papa unendlich viel Kraft!




@Meine liebste Annett, ach Mensch, du bist soooo süß.
Und sooo viele schöne Bildchen - ich weiß doch genau, was das für eine Arbeit macht. Danke dir.
Na, was meinst du, wie oft ich an dich und deine ganzen Baustellen denke? Unentwegt. Na klar würde ich mich am 22.4. freuen, was für eine Frage?
Hab es zwar noch nicht so richtig geschnallt, warum du hier bist, (kein schöner Anlass??), aber würde mich riesig freuen. Wir telefonieren vorher nochmal, ja?
Hauptsache, es wird "vorher" nicht wieder so chaotisch, dass du auf meiner Couch zusammensackst, ansonsten musst du nämlich hier bleiben, weil ich dich nicht fahren lassen würde - wegen Angst um dich oder so.
Du hast mir heut wieder ein kleinwenig Kraft gegeben mit deinen lieben Zeilen. Danke! Und ich weiß, dass es dir selbst auch sehr schlecht geht.
Deshalb werden wir uns beide bzw. unsere beiden Häuschen gemeinsam stützen.
Ich umarme dich.

Euch und allen anderen möchte ich sagen, dass ich sehr oft mit den Gedanken hier bei euch bin, bei jedem einzelnen mit seinem pesönlichen Schicksal, auch wenn ich nicht immer schreibe. Denn momentan fällt es mir unendlich schwer.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011

Geändert von Conny44 (02.04.2009 um 19:36 Uhr)
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