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Alt 26.09.2002, 06:40
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Standard leben mit der angst

Hallo

Leben mit der Angst kann ja so verschieden sein.
Ob ich nun richtig Angst vor dem Krebs habe, könnte ich derzeit nicht mal so ganz richtig beantworten. Etwas anderes steht zur Zeit für mich da im Vordergrund.
Obwohl ich meine Erstdiagnose ja erst im März 02 bekam, wurde bei mir im August 02 schon eine Wiedererkrankung festgestellt.
Na ja, OP - und ich habe mich für die radikale Maßnahme entschieden, weil ich aus der Krankengeschichte meiner Schwester weiß, wie schnell ihre Krankheit nach der Wieder-Erkrankung ihren Lauf nahm. Aber ich will einfach leben - und hoffe so - dem ganzen sein Gar-aus gemacht zu haben.
Meine Angst aber ist eine ganz andere. Ich bin schon vorher "krank" gewesen - an verschiedenen Dingen. U.a. sitze ich wegen einer Gelenks-Erkrankung im Rollstuhl. Und ich war immer stolz darauf, trotzdem alles irgendwie selbständig machen zu können. Egal, ob meinen eigenen Haushalt oder eben auch raus und wohin ich wollte. Nur selten brauchte ich wirklich mal Hilfe. Und dann fiel es mir schon schwer genug, diese nun anzunehmen. Seit meiner Erst-OP mit Lymphknotenentfernung wird das immer schwieriger. Der Arm hält dieser Belastung einfach nicht stand - und seit meiner Zweit-Erkrankung und beidseitiger Ablatio geht`s noch weiter abwärts damit.
Ich habe einfach Angst, meine Selbständigkeit zu verlieren. Habe jetzt 3 mal in der Woche eine Pflegekraft hier, die mit mir einkaufen geht ( muß geschoben werden ! ); die mit mir zusammen den Haushalt macht, weil ich einfach einige Dinge nicht machen kann - und und und. Das fällt mir nicht nur schwer - das macht mir wirklich Angst. Eine dauerhafte Lösung kann und soll das nicht sein.
Nur - ist es Utopie zu glauben, das es sich wieder ändern wird? - Mein Sturrkopp, der immer alles alleine machen will?
Oder ist es realistisch daran zu glauben, das es sich wieder zu meinen Gunsten ändern wird. Die Ärzte halten sich da eher bedeckt - aber wenn man ja eigentlich weiß, das ein operierter Arm nur wenig belastet werden sollte - na ja, mal sehen, ob ich da nicht doch einen Ausweg finde.
Hinzu kommen noch, und das habe ich jetzt im August nach den OP`s erfahren, das ich durch die aggressive Chemo im März o2/bis ende Mai 02 Herzryhtmusstörungen bekommen habe ( durch einen Zwischenfall nach der OP - glücklicherweise irgendwie gut ausgegangen) . Klar macht mir das auch `ne gewisse Angst. Ich hoffe sehr, das sich das mittelfristig wieder gibt. Na ja - wie gesagt, die Änsgte sind da zienmlich unterschiedlich.
Trotzdem - ich glaube fest daran, dem kleinen bösen Tier ein Schnippchen geschlagen zu haben - oder eben noch zu schlagen.

Ich wünsche Allen hier, das sie mit ihrer Angst umzugehen lernen oder gar besiegen. Alles ist möglich.

elisabeth
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