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Alt 26.10.2011, 21:58
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rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
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Standard AW: Diagnose Lungenkrebs: Wie wird es weitergehen?

Liebe Patty,

ich hatte 1987 mit damals 21 Jahren einen schweren Herzinfarkt. Seitdem bin ich komplett paranoid was Ärzte angeht. Der damalige Professor der Kardiologie an der Uni-Klinik Düsseldorf redete mir tagelang ein bei mir bestünde Verdacht auf Knochenkrebs, man wolle eine Beckenkammbiopsie vornehmen. Ich "Held" habe mir die Instrumente zeigen lassen und beschlossen dass dieses Metallteil NICHT in meinen Beckenkamm kommt...
Einige Tage später habe ich mich selbst entlassen und viele Jahre später erfahren dass damals durch den Prof. angefangen wurde die Stammzelltherapie zu erforschen.

Die ganzen nächsten Jahre wurde ich dauernd unter Druck gesetzt diese oder jene Medikamente zu nehmen, vollkommen gleichgültig ob es mir damit tatsächlich besser ging oder eben auch nicht.
Irgendwann habe ich dann auf eigene Faust alles abgesetzt,... und es ging mir besser.

Sobald mich aber ein Arzt in die Finger bekam konnte ich im Arztbrief auch schon wieder lesen dass ich keine Compliance zeigen würde.
Ständig wurde mir prophezeit nicht mehr lange zu leben... dass meine Lebenserwartung nicht so hoch ist wie von einem gesunden Menschen ist mir klar, aber immerhin habe ich alle Prognosen um mind. 23 Jahre geschlagen....

Jetzt allerdings habe ich seit über einem Jahr Asthma (ich habe selbst über 25 Jahre geraucht, jetzt allerdings seit April nicht mehr) und/oder COPD... jedenfalls heftigste Kurzatmigkeit schon bei normaler Tätigkeit. Medikamente schlagen mal an, dann wieder nicht... und der reizende amerikanische Arzt fragte mich dann ob ich (bei der familiären Vorgeschichte) mal an Lungenmetastasen gedacht hätte?!?!?!

Das war dann der letzte Arztbesuch... es reicht mir einfach.

Natürlich muss ich gestehen dass ich Mom's Krankheit und ihren Verlauf bestimmt noch nicht vollständig verarbeitet habe... ich habe sie ja mehr oder weniger alleine zuhause bei sich gepflegt.
Auch bei ihr gab es reichlich dumme und brutale Kommentare seitens diverser Ärzte und Pflegepersonal.

Daher stehe ich Ärzten und der Schulmedizin vermutlich kritischer gegenüber als ich es sollte...

:-)

Alles Liebe
Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae)
4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen...
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