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Alt 16.08.2006, 14:01
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Peggy Peggy ist offline
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Registriert seit: 25.03.2004
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Standard AW: Nicht Kleinzelliges Bronchialkarzinom

hallo eva,

reg dich doch nicht über ander auf, das ist nicht nötig. der eine sieht es so, der andere eben nicht. jeder patient muß seinen eigenen weg finden und wenn ihr der meinung seit einen gefunden zu haben, dann tut das doch. dennoch solltest du weiter darüber berichten, denn vielleicht ist euer weg auch für einen anderen betroffenen interessant.

mein mann und ich haben auf unsere weise gekämpft, für uns war es eben die mischung aus schulmedizien und homoepatie. es hat gepasst und wir wußten vorher auch nicht genau ob es der richtige weg ist. wir hatten ebenfalls alle register gezogen. nachts habe ich alles über krebs gelesen was ich finden konnte. kurze zeit drauf hatten wir alles an lexika was es zu kaufen gab und kurze zeit später haben wir studien übersetzt. fanden dann auch die richtige studie und stellten den kontakt zwischen der klinik und unserer onkologie her. alles lief wie wir es uns vorgestellt hatten aber wenn man mal zurück denkt was man alles getan hat um dort hin zu kommen, schüttel ich heute mit dem kopf. wie oft habe ich mich selber nicht erkannt weil ich formen annahm, welche ich von mir selber nicht kannte. aber das ist angst. ich glaube ich wußte zum ersten mal im leben sooo genau was richtige pure angst ist. meinem mann ging es so schlecht und manchmal hatte ich das gefühl das wenige stunden entscheident waren und wir haben es geschafft. ich hätte niemals locker gelassen und ich weiß nicht was ich getan hätte wenn wir es nicht geschafft hätten, keine ahnung. oft sehe ich meinen traurigen mann vor mir sitzen wenn er weinte oder völlig fertig war. ich glaub das tat mir mehr weh als alles andere. gott sei dank hatten wir ein verständlisvolles ärzteteam welche uns wirklich super unterstützen. wie oft bin ich bei unserem prof ins zimmer gerannt und hatte nicht mal guten tag gesagt, aber er war mir nicht böse, er wußte, ich kämpfe.

warum erzähle ich dir das alles? ich bin schon viele jahre hier und habe schon unzählige male unsere geschichte erzählt und ich werde wahrscheinlich in den nächsten jahren diese geschichte noch oft erzählen aber es ist wichtig für jeden hier, seinen weg zu finden und irgendetwas zu tun gegen den scheiß krebs, denn von allein geht er eben nicht. wie der weg aussieht ist jeden selber überlassen, nur sollte man eben was tun. ihr beide tut doch was und versucht es auf eure weise und dazu wünsche ich euch viel glück. du weißt doch wie es ist im leben, es gibt immer und überall menschen die gegen einen sprechen, lass sie doch. also schreib uns weiter über deine erfahrungen.

liebe grüße, peggy

Geändert von Peggy (16.08.2006 um 14:03 Uhr)
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