[Kerstin22]

Hallo Christei!
Ich fand meine Chemo im ganzen nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte. Die Chemotherapie ist ein Zellgift, dass über Infusionen verabreicht wird. Inzwischen gibt es schon sehr gute Medikamente gegen Übelkeit, so dass ich mich niemals trotz 8 stationären Zyklen niemals übergeben musste. Die Medikamente deiner Mutter werden andere als meine sein, da ich einen Lymphdrüsenkrebs hatte. Man kann in der Regel mit dem Infusionsständer sich bewegen. Während ich die Chemo bekam, hatte ich sehr wenig Hunger und Essen war nicht gerade das, was ich da wollte. Der Geruchs- und Geschmacksinn wird durch die CHemo verändert und man wird empfindlicher. Vielleicht kann man manche Gerüche nicht ab. Die Nebenwirkungen können schon während der Infusion auftreten. Ich hatte immer einen roten Kopf und war auch durch Kortison aufgedunsen. Bevor man die Infusion bekommt, werden einem die Medikamente gegen die Nebenwirkungen verabreicht. Es hört sich ja so an, als wenn deine Mutter die Chemo ambulant bekommt. Am Anfang ist es etwas gewöhnungsbedürftig wie routiniert die Behandlung durch Chemo abläuft als wenn es nichts besonderes wäre. In meinem Krankenhaus (Benjamin Franklin in Berlin) saß man bei der ambulanten Chemotherapie auf Stühlen neben anderen Patienten. Mein Bestreben war immer die Zeit rumzukriegen, konnte dabei aber nicht lesen. Gut fand ich immer ein Hörspiel oder irgendwas wo man wegdämmern kann. Ambulante Chemos dauern in der Regel aber nicht so lange.
Viel, viel Glück
Liebe Grüße
Kerstin