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Alt 18.03.2011, 21:16
ricola ricola ist offline
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Registriert seit: 23.03.2009
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

Hallo zusammen,

Snoopy, also ob das Aussitzen auf dem Pferd der Blase was macht, kann ich nicht sagen, aber ich denke halt, wo Muskeln sind, passiert so schnell nichts.
Ich hab anfangs auch echt Angst davor gehabt, dass in der HInsicht was passiert. Mittlerweile macht es mir nichts mehr aus, und mein Kaltblöder ist doch recht schwungvoll. Ich habe aber bisher nichts negatives zu berichten in der Hinsicht. Ich kann ja immer nur von mir schreiben, der eine ist so, der andere anders^^. Ich bin da in der Hinsicht echt vorsichtig hier, denn wie oft ist man dabei, etwas für allgemeingültig hinzunehmen, nur weil es bei einem selbst so ist. Aber es tickt halt doch jeder anders. Was für den einen gut ist, muss für den anderen nicht den gleichen Wert haben.
Ich hatte mit dem Restharn z.B. gar kein Problem, ich hatte auch nur einen normalen Blasenkatheter, keinen durch die Bauchdecke. Warum das beim einen so, und beim nächsten anders, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Ich kann nur von mir aus sagen, nach zwei Jahren ist bei mir alles einigermaßen paletti, und ich freue mich darüber.
Dass ich tagsüber ab und an auf die Toilette flüchten muss, sind meine Kolleginnen schon gewohnt jetzt, und mittlerweile kratzt das auch niemand mehr, weil es einfach akzeptiert wird, dass es so ist.
Schlimm wirds immer nur, wenn man jemand das immer wieder neu erzählen muss. Momentan werde ich ja arbeitstechnisch weitergereicht wie ein Wanderpokal, und so ist ab Sommer vermutlich wieder eine andere Stelle für mich gedacht, bei der ich wieder alle in Kenntnis setzen muss, dass es ein paar spezielle Dinge bei mir gibt, die so sind, wie sie sind. Anfangs hab ich das wie gesagt zum Teil vor versammelter Abteilungsleitung darlegen müssen. Ich hatte mir Unterstützung geholt von der Schwerbehindertenvertretung und auch vom Integrationsfachdienst, aber dennoch ist ir das immer sehr schwer gefallen....zugeben zu müssen, dass man eben nicht mehr so tickt, wie vorher. Zumal das auch noch peinlicher ist, wenn eben Männer mit am Tisch sitzen, die nicht wissen können, wovon man da redet---- Wechseljahre, was ist das schon.... Stimmungsschwankungen..... kenn ich von meiner Frau auch..... hihi....

hallo Ellen,
dann einen Dank an dich zurück, mir war nicht bewusst, dass es von mir hier noch so viel wesentliches zu lesen gibt^^. Ich hab einmal in einem Anflug von Zorn alle meine Beiträge hier gelöscht, weil ich mich gezofft hatte. So manches Mal würde ich jetzt nochmal gerne lesen, was ich vor 2 Jahren, und was ich vor 1 Jahr hier geschrieben habe. Ich glaube, ich würd mich vermutlich vor meiner eigenen Angst von damals selbst erschrecken^^.
Ich habe im letzten halben Jahr eigentlich gar nicht mehr geschrieben, bzw. nur bei meinen lieben Haustierthreadbewohnerinnen. Es freut mich, wenn ich dir ein bisschen Mut mitgeben konnte!
Dann hast du ja die 3 Wochen noch was vor dir, was weniger schön ist, aber um so schöner wird es sein, wenn diese Wochen vorbei sind, und die Ergebnisse hoffentlich gut für dich ausgegangen sind. Wenn du magst, schreib mir, wie es ausgegangen ist. Gerne auch per PN, wenn du nicht öffentlich möchtest. Oder hier im Thread, wenn es Snoopy recht ist. Ich hab nur diesen Thread hier abbonniert ausser den Haustieren, ich lese wie gesagt in den anderen recht selten mit.


Hallo madritista,
das stimmt, manchmal nehmen einen die Ärzte nicht ernst, aber ich denke, es liegt auch daran, das wir selbst die Flöhe husten hören, und die Angst so gross ist. Das können Unbetroffene einfach nur schwer nachvollziehen. Auch die Sprüche von aussen sind reine Hilflosigkeit. Ich denke, hier hilft ein Perspektivenwechsel ganz gut. Ich frag mich immer, was hätte ich zu jemandem gesagt, der einen solchen Tiefschlag erlitten hat..... und ich muss sagen, mir wäre es vermutlich genauso schwer gefallen die richtigen Worte zu finden. Interessiert man sich zuviel, kann es als Neugier und Sensationslust rüberkommen, das will man nicht. Interessiert man sich zu wenig, ist es auch nicht recht. Da einen richtigen Weg zu finden ist für das Umfeld einfach kaum machbar, zumal ja auch jeder gerne was anderes hätte in der Hinsicht. Der eine will seine Ruhe, der nächste möchte es jedem erzählen. Es ist nicht einfach.
Ich muss sagen, ich mache nach wie vor nicht weniger Pläne als "vorher", ich lebe eigentlich bewusster und freue mich über vieles, was ich früher nicht wahrgenommen habe. Ich hab keinen Partner, ich lebe auch ganz gern allein, aber ich hab doch auch Kontakte, die mir wichtig sind. Und die hatten es in der Zeit wirklich nicht so einfach mit mir^^.
Ich versuche, nicht alles ganz so bierernst zu sehen, wenn es mir möglich ist, es klappt nicht immer, aber mittlerweile doch wieder deutlich öfter.
Ich wünsch dir jedenfalls, dass du wieder mehr Mut fasst, und den Frühling geniesst!

Lg, ricola
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