Thema: Myriam
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Alt 21.06.2010, 23:44
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Myriam

Hallo meine Lieben,

was ich so alles gemacht habe in deiser Zeit? Naja, nicht viel. Zuerst mal war ich in Hamburg zum KK-Treffen. Es waren drei sehr schöne Tage. Viel gesehen, viel erlebt, alte Freunde und Bekannte wieder gesehen und neue Menschen kennengelernt. Also genau das, wozu so ein Treffen gut ist. Viel gelacht und manchmal auch ernst gewesen. Wie das Leben halt so spielt, vorallem in solch einer Runde. Was mir dabei inbesondere bewusst wurde ist, dass die Frage "Wie geht es dir?" einen ganz anderen Hintergrund hat als gewöhnlich und man eine ehrliche und direkte Antwort erhält.

Etliche Attraktionen standen auf dem Programm. Die Wasserspiele in "Planten und Bloomen", der Besuch des Michels mit einem fantastischen Orgelkonzert, die tolle Aussicht vom Turm des Michels, eine Fleetfahrt. Nicht jeder hat alles mitgemacht, muss ja auch nicht. Es soll ja Leute geben, die werden z.B. bereits in der Badewanne seekrank . Ich hab mir Sonntags dann noch zum Abschluss das Miniwunderland in der Speicherstadt angesehen. Einfach gigantisch, diese Eisenbahnanlage. Kann ich nur empfehlen. Am Abend hab ich mich noch mit einem Foto-Kollegen getroffen. Das Ergebnis könnt ihr hier http://home.fotocommunity.de/warndtb...762&d=21388965 sehen.

Von Hamburg aus bin ich dann noch nach Ö. gefahren. Brauchte fast eine Woche dafür. Bei der Gelegenheit: das Internet hat auch seine guten Seite. Man(n) lernt viele, nette Menschen kennen. Und wenn ich dann schon mal unterwegs bin, dann besuche ich diese Menschen auch meist, wenn meine Zeit es zulässt und mich mein Weg in ihrer Nähe vorbei führt.

In Ö. war ich dann noch eine Woche und habe Land und Leute kennen gelernt. Nicht alle, doch einige. Achja, in einem kleinen, 24° C warmen See gebadet und fotografiert, was die Kamera hergibt. Bis ich die alle gesichtet hab, das dauert noch ne Zeit.

Mollie, Monika,

das Trauertier, das ist so eine Sache. Meist schlägt es zu, wann man es am wenigsten erwartet. So ist es auch mir passiert. In Hamburg, bei den Wasserspielen, da schlug mir plötzlich der Gedanke wie ein Blitz in die Knochen: "Du musstest sterben, damit ich das alles erleben kann!" Mitten in der fröhlich-gespannten Runde, beim Warten auf die Wasserspiele. Der Gedanke ist natürlich Blödsinn, doch er war einfach da, nicht weg zu denken.

Das zweite Mal in der Nähe von Murau in Ö. Vielleicht war ich auch nur müde. Die Nacht hatte ich im Auto oben auf dem Pass bei Oberstaufen verbracht, wollte da den Sonnenaufgang erwischen. Jedenfalls mitten in der Fahrt dann der Gedanke: "Was soll ich hier, allein?" Ich dachte an die vielen Fahrten, die wir gemeinsam unternommen hatten. Geredet, gelacht, gestaunt, den Urlaub genossen. Gemeinsam. Dann fiel mir ein Vergleich ein. War es zu Anfang manchmal in der leeren Wohnung kaum auszuhalten, so kam mir der Gedanke, wie schön wäre es, sich nicht allein von netten Menschen verabschieden zu müssen, sondern wie schön es wäre, mal wieder sagen zu können: "Komm, WIR fahren nach Hause!" anstatt "ICH fahre dann mal."

Manchmal ist das wie ein Absturz. Doch dann rufe ich mir die schöne Zeit in Erinnerung. Die von damals und die von jetzt. Vorallem die von jetzt, in der es Menschen gibt, die sich freuen mich zu sehen und umgekehrt, die mir ihre Zeit widmen. Dann geht es wieder. Danke dafür!

Auch wenn es beide Male schwer fiel, ich konnte mich beherrschen bzw. wieder beruhigen. Wie Monika geschrieben hat, das Trauertier in einen Käfig stecken. Leider hat der irgendwo ein Loch, wo es immer wieder raus kann. Das wird wohl noch lange so sein. Doch damit kann man leben, man lernt es mit der Zeit. Ich habe dieses Lehrbuch auch noch nicht zu Ende gelesen.


Alles Liebe

Helmut
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