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Alt 23.02.2006, 12:22
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Weshalb wirkt Chemo beim zweiten Mal nicht mehr?

Liebe Rezzan,

anbei ein Link, der meines Erachtens recht gut und für medizinische Laien recht gut verständlich die Therapie von Lungenkrebs erklärt:

http://www.schlaflabor-duesseldorf.d...ungenkrebs+%3F

Da Du Deine E-Mailadresse hinterlegt hast, habe ich Dir noch Fachinformationen speziell über die Chemotherapie des kleinzelligen Bronchialkarzinoms als .pdf-Dokument geschickt. Dort steht sozusagen "alles drin", was gegenwärtig Stand der Forschung ist (die sich allerdings schnell entwickelt ...).

Auch, wenn Euch der Oberarzt das mit den 2 bis 3 Monaten an den Kopf geknallt hat, hat er doch wahrscheinlich recht mit dieser Aussage. Es ist höchstwahrscheinlich für die Ärzte total schwierig, den Patienten richtig aufzuklären und zu informieren. Ich persönlich bevorzuge da die offene und direkte Art, was nicht heißen soll, daß man dabei unsensibel und schroff vorgehen darf.

Das kleinzellige Bronchial-Ca. ist sehr chemosensitiv, d.h. der Krebs spricht im allgemeinen gut auf die Chemotherapie (vermutlich bekommt Dein Vater eine platinbasierte Therapie) an. Doch leider, leider entwickelt er sehr schnell die gefürchteten Resistenzen und wächst unter der Chemo weiter. Man kann dann in der Tat nur sehr wenig ausrichten.

Vermutlich ist da das kleinzellige Bronchial-Ca. besonders grausam. Die Patienten und Angehörigen registrieren nach kurzer Zeit eine Remission, d.h. einen Rückgang der Krankheit und sind dementsprechend glücklich. Doch leider Gottes ist diese Phase beim Kleinzeller häufig ausgesprochen kurz. Meines Erachtes ist es wichtig, daß die Ärzte grundsätzlich mit offenen Karten spielen, denn der Schock bei Therapieversagen ist umso grausamer.

Es tut mir leid, Dir keine besseren Nachrichten geben zu können. Ich wünsche Euch alles Glück der Welt, daß bei Deinem Vater die Therapie gut anschlägt. Denn auch bei einer so gravierenden Krankheit wie dem kleinzelligen Lungenkrebs lassen sich längst nicht alle Fälle über einen Kamm scheren - es gibt durchaus Fälle, die langsam verlaufen. Hoffentlich gehört Dein Vater dazu.

Michael
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