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Alt 23.02.2006, 12:41
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rezzan rezzan ist offline
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Standard AW: Weshalb wirkt Chemo beim zweiten Mal nicht mehr?

Vielen lieben Dank für eure schnellen Antworten. Liebe Mel, das tut mir sehr leid, dass ihr auch so eine schwere Zeit habt. Ich wünsche euch weiterhin viiel Kraft (die man wundersame Weise doch echt immer irgendwie aufbringt, oder?). Ich werde mich sofort weiter einlesen - tausend Dank, Michael für den Link und die Mail, die ich eben bekommen habe.

Es ist so, dass ich "leider" auch zu den Realisten gehöre und es eigentlich auch gerne bin, weil für mich Ungewissheit am unerträglichsten ist. Mir ist sehr klar welche Chancen mein Vater hat oder leider auch nicht. Nur ist mein Vater ein ganz anderer Mensch, wenn er nicht das Gefühl hat "etwas dagegen machen zu können" dreht er durch. Neben allen Ängsten und Sorgen was den Verlauf angeht, kommt so meine mittlerweile größte Sorge, dass ihm ein Arzt sagt: "Vergessen Sie es, da kann man nichts mehr machen!". Es hat schon Aussagen in dieser Art gegeben, wo ich daneben saß und dachte "O Gott das wars, jetzt hat er es knallhart gehört!" aber was soll ich euch sagen, im Anschluss meinte er dann im Auto, dass sich das doch alles gut anhört und er sicher ist, dass sie (die Ärzte) diese Sache gut in den Griff kriegen. Dann war er den ganzen Tag total fröhlich und ausgelassen. Also scheinbar hat er diesen Weg für sich gewählt, alles komplett zu verdrängen und nur das zu hören was er will. Dann aber fragt er mich manchmal abends, dass die ganze Situation ja nicht so rosig aussehen würde und mal sehen, ob das alles überhaupt was bringt...O Mann, ich weiß echt nicht wie ich mich darauf einstellen soll. Ich versuche dann wie so ein Seismograph heraus zu spüren, ob er in dem Moment nur Aufmunterung will, oder will er offen darüber reden? Also sage ich dann so etwas wie: Es wird einfach ein sehr schwerer Weg und bestimmt haben wir noch viele harte Momente, aber wir schaffen das schon zusammen....

Wie gesagt, ich habe vor drei Jahren meine Mutter bei ihrem Kampf begleiten dürfen (das "dürfen" meine ich ehrlich. Im Nachhinein bin ich dankbar für jede noch so harte Sekunde mit ihr und dieser Sch...krankheit) und glaube seitdem umso weniger an "Wunder". Für mich war immer wichtig, genau informiert zu sein, was alles passieren kann, Nebenwirkungen, Begleiterscheinugnen, welche Möglichkeiten wir dann haben usw. Aber wie gesagt, da ist sicher auch jeder anders.

Daher meine Frage nach weiteren Chemo-Möglichkeiten. Ich will einfach nur sichergehen, dass ich wirklich alle Möglichkeiten kenne und einigermaßen beurteilen kann. Deshalb nochmals ganz lieben Dank, ihr habt mich da ein Stück weitergebracht!!! Viele Grüße, Rezzan
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