Thema: Hodenkrebs
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Alt 19.09.2001, 10:36
Gast
 
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Standard Hodenkrebs

Hallo zusammen,

also, ich hab auch hodenkrebs. bei mir wurde es am 16.08.2001 diagnostiziert. es war natürlich ein riesen schock für mich, denn ich hatte überhaupt keine ahnung bzw. mich je mit so einem thema beschäftigt. warum auch? ich treibe sport, esse normal, trinke hier und da gern mal ein paar bierchen, .... also, ganz normal. es war mitten in meinen "letzten" Sommerferien, da ich eigentlich in die 13. klasse gekommen wäre. aber dieser vorfall hat bis jetzt ziemlich stark mein leben verändert.

ich habe leider einen bösartigen tumor- typ. das hätte mich auch nicht weiter gestört, aber ich musste 2 operationen über mich ergehen lassen, was überhaupt kein spass war.

zuerst musste man meinen linken hoden entfernen, danach hatte ich mächtige probleme zu gehen. 5 tage später kam dann das ergebnis. es war ein freitag und ich dachte, der professor wird mir nun die hand schütteln und mir auf meinem weiteren weg alles gute wünschen, aber so kam es nicht. er erklärte mir, was ich für eine art von krebs ich hatte, und da man sich nicht sicher sei, ob es nun metastasen schon gibt oder eben noch nicht, müsse man nun eine 2. op machen, um ganz sicher zu gehen.

mir hat man dann sozusagen den bauch aufgeschlitzt, um alle lymphknoten zu durchforsten. ich hatte dann eine narbe vom solarplexus (heisst der knochen so?? "dreick"), am bauchnabel vorbei und noch ein stück weiter. die länge war ziemlich beträchtlich. bestimmt 30 cm. ich bin aber bestimmt nich t stolz auf so etwas!

ich musste im anschluss noch eineinhalb wochen im krankenhaus bleiben. unglaublich langweilig !!!

als dann endlich mal wieder der professor kam, hatte er auch das ergebnis von dieser op bereit. er sagte zu mir, ich müsse noch 2 mal eine chemotherapie bekommen, bis man sich absolut sicher sein könnte, dass da auch wirklich nichts mehr sei. (ein lymphknoten war befallen und im stande zu strahlen) zum glück hat man mir versichert, dass ich nur diese chemo bekäme, und zwar nur in abgeschwächter form.

am 23.09. muss ich nun wieder ins krankenhaus, um die erste chemo in angriff zu nehmen! es wird hart, aber jeder krebspatient muss sich wirklich mit seiner art von krebs auseinandersetzten und alles daran geben diesen kleinen "mistkerl" in seinem körper auszurotten.

es stimmt, das buch von lance armstrong "tour des lebens" hilft !!! es ist wriklich klasse geschrieben, denn man könne meinen, wenn man das buch liest, er stünde neben einem und erzählt seine geschichte. man kann viel von ihm lernen und es beantwortet auch einige fragen. nicht wie ein arzt, bei dem man nach jedem gesräch erstmal das wörterbuch zu hand nehmen muss, um wenigstens einen satz zu verstehen.

ich bin 19 jahre alt und gebe alles daran um wieder gesund zu werden. wenn man das von einem krebspatienten hört, meint man gleich, "jaja, tu du mal". keiner hat irgendsoein klares verständis für einen, nur von sich selbst. und man kann krebs heute sehr gut bezwingen. also, ich werde alles daran setzten. auch wenn ich vielleicht meinen enkel mal erzählen muss, dass ich an meinem 20. geburtstag schon eine glatze hatte, aber was solls?? hahahaha.

der glaube daran und der wille es zu schaffen zählt nur, vielleicht auch ein bisschen krankenhaus, aber das ist nur sekundär.

an alle krebspatienten, angehörige, freunde, .... die diagnose "krebs" ist schlimm. ich will auch das nicht abwerten, aber ... KÄMPFT DAFÜR !!!
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