Thema: Chondrosarkom
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #52  
Alt 03.05.2008, 20:17
pippilunatic pippilunatic ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 22.04.2008
Ort: Kärnten/Österreich
Beiträge: 2
Standard AW: Chondrosarkom

Vorweg, Vielen Dank an Reinhold und Hans Roland D., für das Mitgefühl und die Ratschläge zur weiteren Vorgangsweise bei der Erkrankung meines Vaters.
Mittlerweile hat ér die Operation gut überstanden, und versucht sich an den umstand zu gewöhnen, dass er einen künstlichen Darmausgang hat. was einigermaßen gelingt, solange die Versorgung kleben bleibt, und keine sonstigen havarien beim wechseln passieren. ... vom zustand vor seiner ersten operation einmal abgesehen, scheint ihn das jetzt psychisch mehr mitzunehmen, als der kampf gegen den krebs. er ist der ansicht, dass nun, wo in seinem unterleib quasi alles "aus dem weg geräumt wurde", die 3. chemo und die folgenden bestrahlungen den krebs stoppen werden. da ist er wirklich zuversichtlich, und das ist für ihn auch der einzige weg die situation zu meistern.
mittlerweile hatte ich ein unter vier augen gespräch mit einem befreundeten oberarzt, der mir so ziemlich jegliche hoffnung genommen hat, dass mein vater die nächsten 3, 4 monate überleben wird. weil einerseits der tumor so rasant weiterwächst, und andererseits die chemo ihn so schwächt. mir kommt vor, es wird bloß abgewartet, wo sich die ersten metastasen abzeichnen. lunge? Leber? oder Gehirn? er hat mir auch geraten, nachdem bei uns noch einige geschäfte zu erledigen sind, alles so schnell wie möglich abzuwickeln, dh. alle kompetenzen etc auf mich übertragen zu lassen, denn bei meinem vater könnte es "bald akut werden" ... was auch immer das bedeutet. klingt jedenfalls nicht gerade schön.
jedenfalls ist mein vater gewillt geduldig diese sog. "sandwichtherapie" ( chemo-bestrahlung-chemo) in klagenfurt abzuspulen, und will den ablauf nicht unterbrechen. danach könne man dann weitersehen...
ich stehe jetzt sozusagen ein bisschen zwischen den stühlen - einerseits alles negative zu wissen, was mir die ärzte sagen - andererseits muss ich ihn in seiner einstellung motivieren (die ich supermutig und positiv finde, und die ich sicher nicht erschüttern will ). natürlich wird er auch eine gehörige portion verdrängen, aber noch größer ist seine hoffnung, bzw vielmehr der glaube daran, dass die ärzte den krebs besiegen.
wenn ich nun also sage .... komm, lass uns nach münchen fahren, verunsichere ich ihn, und dramatisiere die situation. wenn ich aber zuwarte, ists vielleicht zu spät.
momentan habe ich so eine angst vor der dritten chemotherapie. wenn er nur die halbwegs gut übersteht. am öftesten hab ich im krankenhaus ohnehin den satz gehört "es geht ja nur um die lebensqualität". wenn eh alles umsonst sein ollte, könnte man ihm die quälerei ja ersparen, oder? auch kein ausweg!? wer weiss das? ich nicht!
noch zu reinhold's frage nach dem grading: ich schreib mal ab, was im arztbrief steht, und ... ja ... mir ist klar, dass das ein schrecklicher befund ist, aber hoffen werde ich so lange, solange es geht:

Adenokarzinom der Prostata Typ3+4 nach Gleason, pT2b, Nx, Mx und
extraskelettales Osteosarkom der Prostata (prädominant chondroblastischer Subtyp) G3 nach FNCLCC, V1(ausgeprägt) R2

liebe grüße aus Kärnten,
p.

Geändert von gitti2002 (24.01.2011 um 18:58 Uhr) Grund: Arztname
Mit Zitat antworten