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Alt 25.02.2004, 18:45
Gast
 
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Standard Erfahrungsbericht über Blasenkrebs

Als erstes muss ich mich entschuldigen, dass ich mich erst jetzt melde, war aber bei meiner Mama und da habe ich keine Internetmöglichkeit.

Zu Deinen Fragen: Ein Ta ist sozusagen noch "Glück im Unglück", denn das ist ein sog. "nicht-invasiver" papillärer Tumor, also ein solcher der noch nicht in das Gewebe eingedrungen ist. Bei einem Ta habe ich bis jetzt eigentlich nur gelesen, dass es hier unmöglich schon zu einer Metastasenbildung kommen kann, da er noch komplett an der Oberfläche wächst.

G2 wäre natürlich besser als G3, da dies bedeutet, er wäre weniger aggressiv, jedoch muss es auch bei einem G3 nicht sein, dass wieder ein Rezidiv wächst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die Blase bei deinem Papa entfernen will bei einem Ta. Es gibt jedoch heute die Möglichkeit einer "Neoblase", wo aus einem Stück Darm quasi eine neue Blase "gebastelt" wird. Da muss man - soviel ich eben weiss - gar keinen Beutel tragen, man muss eben nur wieder trainieren, das Wasser zu halten.

Hatte dein Papa eigentlich schon eine Nachresektion? Bei meiner Mama war ja jetzt am 16. Februar die erste KOntrolluntersuchung nach TURB und Nachresektion und das Ergebnis war, dass es keinen Hinweis auf ein Rezidiv gibt. Du kannst Dir vorstellen, wie sehr wir gejubelt haben.

Darf ich fragen, wie alt dein Papa ist? Sollte es seine Konstitution erlauben, würde eine BCG-Instillation Sinn machen, diese wirkt laut Studien nach einer hohen Prozentzahl bei Menschen. Allerdings wird sie bei älteren Menschen nicht so gerne angewandt, da starke Nebenwirkungen auftreten könnten (was aber nicht sein muss). Ansonsten frag mal nach einem Präparat namens "Immucothel", dies wird ähnlich BCG ebenfalls direkt in die Blase instilliert, hat aber geringere Nebenwirkungen.

Ansonsten tut meine Mama auch sehr viel selbst, ich weiss zwar nicht, ob es wirklich hilft, aber wenn man daran glaubt, dann hat es doch einen Sinn: Sie macht eine Mistelspritzentherapie, nimmt Wobe Mugos Enzympräparate, viele Vitamine, sie trinkt 100%-igen Preiselbeersaft, sie nimmt Kürbiskerntabletten für die Blase etc. etc. Wenn du Interesse daran hast, mail ich Dir das noch genauer.

Ich hoffe sehr, dass ich dir helfen konnte und würde - wenn der Arzt wirklich die Blase entfernen will - auch eine zweite Meinung hören. Meine Mama hat ja T1G3+Cis und da haben unsere Ärzte von Anfang an gesagt, man solle es mit BCG versuchen... Es ist sicher ein Einschnitt in die Lebensqualität jedes Menschen und ausserdem ist die OP selbst auch nicht ohne. Ich hab gelesen, dass sie mindestens 8 Stunden dauern soll...

Ich wünsche Euch alles Gute,
liebe Grüße Astrid
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