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Alt 11.03.2018, 17:36
p53 p53 ist offline
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Standard AW: Vater Speiseröhrenkrebs

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Zitat von Susi705 Beitrag anzeigen
Ganz genau,

gerade wenn der Tumor in der Speiseröhre weiter wächst, ist diese irgendwann dicht und dann hängt man da mit Magensonde etc... letztendlich muss das aber jeder selbst entscheiden.
naja, es kommt aber auch der Tag, an dem die Chemo ihre Wirksamkeit höchstwahrscheinlich einbüßt, keine andere mehr zur Verfügung steht bzw wegen verschlechtertem Allgemeinzustand nicht mehr anwendbar... und dann käme dieses Szenario doch sowieso - Tumorprogress, Unkontrollierbarkeit, Schmerzen, Schluckbeschwerden bis hin zur Magensonde...

.. und das alles dann auf dem Grund, den die Chemo gelegt und bereitet hat (die ja auch eine gewisse Aggressivität haben muss um wirksam zu sein in diesem Stadium), denn jede Chemo wirkt sich auf das Immunsystem eher bremsend aus, ob nun ansonsten mehr oder weniger Nebenwirkungen vorhanden sind.

Ich kann Safra hier aber auch zustimmen, kenne Patienten mit palliativer Chemo, teils sogar über Jahre (allerdings bei zweien Tablettenchemo mit leicht reduzierter Dosis), die davon klar zu profitieren scheinen und andere, denen die Chemo bei zuvor noch ganz gutem Allgemeinbefinden innerhalb Wochen den Rest gab, bei einer Dame hatte ich den Eindruck, sie wurde damit regelrecht zerschossen.
Letztlich weiß man aber auch dort nicht sicher, ob wirklich (allein!) die Chemo die Ursache für die drastische schnelle Verschlechterung war oder nur der Auslöser zu einem Prozess, der auch ohne Chemo in Gang gekommen wäre. Das lässt sich nachher immer so leicht sagen, ja, die invasive Therapie war schuld.

Also ganz ehrlich -- und ich kann micht kaum in diese Schuhe versetzen --, aber ich glaube, wäre ich das und mir ginge es noch recht gut, so gut, dass ich noch relativ problemlos das Leben bewältigen könnte, würde ich wohl nach dem Rockermotto vorgehen: (sinngemäß ) noch was erleben und dabei möglichst auch den ganzen Mist für ein Weilchen vergessen/verdrängen, statt Stunden und Tage in Wartezimmern, am Chemotropf, mit Kotzen und Gedankenkreisen um die Unerträglichkeit zu "vertrödeln".
Das hängt aber vermutlich auch vom Lebensalter und der jeweiligen Persönlichkeit ab, und wie gut man im bewussten Verdrängen ist...

Cliff, ich wünsche euch, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden, wie auch immer die aussehen. Und vielleicht hat er ja auch wirklich noch eine recht lange und gute Zeit, genügend solcher Geschichten habe ich seit ich hier bin (und auch im RL) schon erlebt. Ohne dass ich im geringsten an Wunder glaube... es gibt einfach immer mal wieder solche Verläufe und gar nicht mal sooo wenige.

Geändert von p53 (11.03.2018 um 17:39 Uhr)
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