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Alt 21.08.2017, 09:26
Christina_87 Christina_87 ist offline
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Standard Vater Bronchialkarzinom im Endstadium

Grüß euch!
Nach einigen Monaten Überlegung habe ich mich jetzt doch dazu entschlossen mich hier zu registrieren um sich mit anderen Betroffen hier auszutauschen die ebenfalls Angehörige eines erkrankten Familienmitgliedes mit Bronchialkarzinom sind!
Mein Vater erhielt Mitte Dezember 2016 die Diagnose Bronchialkarzinom im Endstadium! Alles fing so an das wir alle dachten was typisch sei für diese Jahreszeit er hätte eine Grippe....husten,schnupfen,heiserkeit,erschöpft,sc hweißausbrüche etc.....
doch selbst nach 3 Wochen wollte es nicht besser werden sondern immer schlimmer. Er bekam dann kaum noch Luft und so fuhr ich ihn in das Krankenhaus. Die Ärzte machten dort ein CT und sahen das sich in der Lunge fast 2 Liter Wasser angesammelt hatte und punktierten. Das Ergebnis war für uns alle ein großer Schock....Bronchialkarzinom im Stadium 4! Für mich stand plötzlich die Welt still, ich dachte plötzlich nur noch an eines.....wie lange hat er noch zu leben.....was kann ich als angehörige für ihn tun....wie geht es ihm mit dieser Diagnose selbst!?!? All diese Fragen prägen mich bis heute noch auf denen leider KEINER eine konkrete Antwort hat!
In diesem Moment und auch in manchen Tagen hat man das Gefühl selbst sterben zu wollen.....
Er bekam nun anschließend eine Chemo über 6 Zyklen sprich alle 3 Wochen musste er für 3 Tage ins Krankenhaus. Jedesmal sah man eine Besserung und einen erheblichen Fortschritt das der Tumor immer kleiner und kleiner wurde und kaum Wasser in der Lunge war. Es ging ihn so gut wie seit Jahren nicht mehr. Trotz seiner Beine wo er 2 Stants hat ging er viel,er fuhr mit uns ins Bad,ging auf den Fußball platz,lachte viel, hat auch viel gegessen,getrunken und hatte keine schmerzen. Man glaubte tatsächlich die Krankheit war geheilt! Es hieß nach 3 Monaten soll er wieder ins Krankenhaus zur Nachuntersuchung und dazwischen natürlich die üblichen Kontrollen des Allgemeinzustandes machen.
Im Krankenhaus dann hieß es und man sah es sehr deutlich...der Tumor war wieder da! Er war größer als je zu vor! Und wieder für alle Betroffenen ein wahnsinniger Schock! Und wieder Chemo,und wieder Schmerzen etc...
Zum Glück ergab das Kopf-CT keine Metastasen!
Dennoch geht es rapide mit ihm bergab. Er isst kaum noch etwas,kann nicht schlucken und redet andauernd vom Sterben.
Es heißt ja man soll vor dem Erkrankten keine Schwäche und Ängste zeigen doch wie soll man diese Belastung verbergen??? Wie soll man selber damit umgehen???? Wie soll man den Erkrankten helfen wenn man selbst am Boden ist?????
Man liest immer wieder und überall das man mit solch einer Krankheit zwischen 2 und 10 Jahren noch lebt aber wenn man seinen Vater so leiden sieht und nicht helfen kann und er sich auch nicht helfen lässt und wartet bis alles schlimmer wird steht man irgendwann vor der frage....wie viel Kraft hat man wirklich noch diesen Kampf entgegen zu gehen!?!?
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