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Alt 06.02.2014, 18:28
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Chemo Verabreichungs- / Dosierungsgenauigkeit ?

Ja, irgendwas stimmt da nicht. Man kann ja nicht so einfach 100 mg/m² umrechnen in ml. Abraxane (Nab-Paclitaxel) ist ein unlösliches Pulver. Ein Taxan, das an ein Humanalbumin gebunden wird. Daraus macht man eine Suspension, und bei uns sind das dann ca. 250 ml.
32 ml würde man doch nicht als Infusion geben. Das wäre ähnlich wie Epirubicin eine Spritze....

Auch die Berechnung der Dosis scheint mir seltsam.
Bei mir ist die Körperoberfläche derzeit 1,63 m². Das wären dann bei 100 mg/m² 163 mg. Wenn ich 5 kg zunehmen würde, wären es 170 mg (also 4,2 % mehr). Selbst das erscheint mir noch wenig, da andere Faktoren, die bei der Dosisberechnung nicht berücksichtigt werden, vermutlich viel größere Auswirkungen haben. Die Dosierung gemäß Körperoberfläche ist nur ein Anhaltspunkt und leider sowieso sehr fehlerbehaftet. Wie lang das Therapeutikum im Blut bleibt und damit an die Krebszellen transportiert wird, hängt von vielen Stoffwechseleigenschaften ab. Es ist eine bekannte Tatsache, dass fast alle Arzneimittel nach einem "Normmenschen" berechnet werden, und meistens ist das auch noch ein Mann. meines Erachtens ist es müßig, sich dabei Gedanken um den Rest im Schlauch zu machen.

Nichtsdestotrotz finde ich es unmöglich von Ärzten, eine Patientin so abzukanzeln. Ehrlicher wäre es, zuzugeben, dass man sich mit der Pharmakokinetik auch nicht so genau auskennt (was man als Arzt m. E, auch nicht muss), sondern sich an das hält, was der Hersteller mittels Studien als optimal enmpfiehlt.

Geändert von Calypso (06.02.2014 um 19:19 Uhr)
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