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Alt 12.10.2010, 22:41
Madivaru Madivaru ist offline
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Standard AW: Betroffene Mutter - Diagnose "schönen"?

Gerade habe ich den Rechner nochmal hochgefahren, um euch zu schreiben, welche Gedanken mich inzwischen beschäftigen. Ich bin überwältigt von eurer Anteilnahme und den vielen Rückmeldungen. Einiges von meinen Gedanken steht dort bereits.

Ich kann sie noch so gut kennen, eine solche Diagnose ist ein Ausnahmezustand und daher kann es sein, dass sie vielleicht etwas anderes will, als ich vermute.

Wir sind vorhin essen gegangen, weil sie endlich mal wieder "was richtiges zum Beißen" haben wollte, nach dem Krankenhausessen. Sie war sehr ruhig und in sich gekehrt, hat gesagt, dass sie irgendwie neben der Spur sei. Aber richtig benennen konnte sie es nicht. Zurück in ihrem Haus hat sie sich mit ihren Arthrose geplagten Knien die Treppe heraufgeschleppt und (nicht zum ersten Mal) gesagt: "Oh Mann, wenn ich das aber noch einige Jahre ertragen muss....". Da kam mir der Gedanke: Ich muss herausfinden, was sie will. Und daher denke ich inzwischen, dass die Ärztin Recht hat, dass ich meine Mutter entmündige, wenn sie nicht selber entscheiden kann, was sie will, ob sie die Therapie will und wenn ja, welche.

Und noch ein Gedanke ist mir gekommen. Vielleicht würde sie nicht den Knopf ihrer Hausnotrufanlage drücken, wenn sie erneut umkippt.

Ich kann derzeit eigentlich nicht mehr wissen, was sie will, denn bei genauem "Hinsehen" ist in den letzten zwei Tagen etwas mit ihr passiert, ihr Lebenswille scheint gebrochen zu sein. Sie ist seit gestern völlig anders.

Ich habe vor Jahren (durch die räumliche Nähe jeden Tag) mit angesehen, wie ein Baum von einem Mann, der nie krank war (mein Vater) allmählich immer mehr verschwand. Jetzt trifft es meine Mutter. Ich habe Angst davor wieder einen geliebten Mensch leiden zu sehen. Das vernebelt meine Gedanken. Ihr versteht das - ich weiß es...
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