Einzelnen Beitrag anzeigen
  #33  
Alt 05.10.2008, 23:39
slowly slowly ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 05.07.2006
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 6
Standard AW: Übers Sterben sprechen

Hallo,auch ich möchte mal als Angehöriger was zu diesem Thema sagen bzw schreiben.Ich Glaube das dieser Thread genau das ist was ich die letzten Jahre gesucht habe.
Ich versuche mal mit metaphern unsere Gefühle und Angst in Worte zu fassen:
1.Man geht mit dem Gedanken an den Tod ins Bett und wacht mit dem Gedanken an Krebs wieder auf!
2.Hinter meiner Frau steht ein Irrer mit einer geladenen Waffe an Ihrer Schläfe!
3.Wir haben hier in unserer Familie einen Gast sitzen den wir nicht eingeladen haben!
4.Meine Frau sitzt unschuldig in der Todeszelle!?

Ich möchte kurz schildern warum meine Frau und ich so Denken. Bei Erstdiagnose 02.2005
war meine Frau 42 Jahre Jung. Es waren bereits einige Lymphknoten, die Leber, die Brustwirbelknochen
befallen außerdem wurde ein suspekter Rundherd in der Lunge festgestellt. 2006 wurden multiple Hirnmetastasen
und jetzt 2008 weitere Hirnmetastasen diagnostiziert. Meine Frau wollte das Wochenende nutzen, um sich mit Ihrer Familie
( 3 Geschwister und Vater 82J. ) auszusprechen, Trost zu empfangen oder über Ihre Ängste zu sprechen. Das scheiterte kläglich.
Mann steht ganz allein da. Auch ich bin nicht in der Lage mit meiner Frau darüber zu sprechen. Ich werde noch Verrückt!
Unsere zwei kleinen Kinder 8 und 11 Jahre verstehen auch nicht wie Ihnen geschieht. Wahrscheinlich bin ich über das Thema hinausgeschossen
und möchte auch hier aufhören, weil mir das schreiben doch sehr schwer fällt.
Trotz alledem geht es irgendwie weiter!.Gruß slowly
Mit Zitat antworten