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Alt 23.05.2003, 15:10
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Standard Abschied von Papa

Hallo Corri,
ja, das Warum! Die Frage stellt sich, glaube ich, jeder Angehörige/Hinterbliebene immer wieder, ob unsere Lieben nun lange krank waren oder plötzlich und "ohne ersichtlichen Grund" von uns gegangen sind. Es wird wohl nie eine Antwort geben, wir müssen einfach lernen zu akzeptieren.
Im Februar ist ein Cousin von mir (Neffe von Papa) plötzlich gestorben - mit 29 Jahren ohne bekannte Gesundheitsprobleme oder äußere Einflüsse beim Fußballtraining einfach umgekippt. Es gab keine Hilfe, er war sofort tot. Keiner weiß, keiner begreift was passiert ist - Untersuchungen blieben erfolglos. Auch da ist das große Warum. Er wollte Ende des Jahres heiraten...

Ich bin zwar nicht religiös, aber ich glaube daran, dass uns unser Weg irgendwie vorbestimmt ist, alles irgendwie einen Sinn hat - nur welchen, das kann ich auch oft nicht verstehen. Aber ich muss daran glauben, sonst würde ich verzweifeln.

Ich habe meinen Mann, der mich die ganze Zeit ungemein unterstützt hat und natürlich auch weiter tut, mich in den Arm nimmt, aufhebt, wenn ich denke ich kann nicht mehr weiter. Aber auch bei ihm hat es tiefe Spuren hinterlassen - so halte ich bei ihm zurück, er braucht auch Zeit zum Heilen und er ist anders als ich, er kann nicht gut darüber sprechen, muss es mit sich selber abmachen.

Über's Internet habe ich einige Freunde gefunden, die mich in den Monaten von Papa's Krankheit über Wasser gehalten haben und es auch weiter tun. Nur, die meisten haben Angehörige, die noch diese Mist-Krankheit bekämpfen. Ich versuche, sie jetzt nicht mit mir runterzuziehen, deshalb bin ich in dieses Forum gegangen.

Corri, sprich dich aus, erzähl von dir! Du wirst sehen, es hilft.
Drücke dich und denke an dich!

Liebe Ivonne,
danke! Ich konnte Papa ja nicht mehr sehen, habe ihn vor 6 Jahren zum letzten Mal bei einem Besuch in Deutschland gesehen (ich lebe in Australien) Aber seine Stimme zuletzt kann ich auch nicht vergessen. Es tat so weh, ihn so verzweifelt, so schwach zu hören!
Ich hoffe, die Bilder vor deinen Augen werden bald durch schöne ersetzt. Die, die dir helfen, mit einem Lächeln an deinen Vater zu denken, an die schönen Zeiten und kleinen Begebenheiten. Ich versuche, sie mir in Erinnerung zu rufen, manchmal klappt es schon.
Nehme auch dich in den Arm!

Bis bald,
Astrid
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