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Alt 12.07.2005, 08:19
Gast
 
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Standard Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom

Hallo an alle,
habe es heute geschafft alle 44 Seiten zu lesen. Bin also schon eine Zeit lang stiller Leser gewesen.
Auch ich bin Angehörige eines Glio-Kranken. Bei mir ist es mein Vater. Im März diesen Jahres ging es wie bei vielen Anderen mit einem epileptischen Anfall los. Und kam aus heiterem Himmel. Eigentlich wollten wir eine Stunde später in den Urlaub fahren (mit den Autos) und mein Vater wäre mit meinem Sohn und deren Freundin vor uns gefahren.
Er ist dann erstmal auf einer Neurologischen Stations gelandet und am CT war zu sehen, dass da was ist was nicht dorthin gehört.
Letztendlich wurde er Anfang April operiert und es wurde ein Glioblastom multiform IV diagnostiziert. Die Op verlief erfolgreich und er bekam Bestrahlung und Chemo paralell. Beides musst aber nach 15 Bestrahlungen abgebrochen werden, da er eine schwere Lungenentzündung bekam und wieder ins Krankenhaus musste. Dort hat er die letzten 7 Wochen zugebracht. Es war eine Berg- und Talfahrt. Er hat in dieser Zeit massiv abgebaut, ist nicht mehr in der Lage allein aufzustehen und zu laufen hat wahnsinnig abgenommen und war ca. 1 1/2 Wochen nicht mal mehr ansprechbar sondern fast nur am Krampfen. Es war furchtbar. Die Lungenentzündung haben die Ärzte in den Griff bekommen und ständig kam irgendetwas Neues. Alles aber Symptome die ich in zahlreichen Foren und Krankheitsverläufen wiedergefunden habe. Offensichtlich gehören sie zu dem Verlauf, wenngleich sie nicht direkt mit dem Tumor zu tun haben, denn auch bei meinem Vater wurde erstmal der gesamten Tumor entfernt.
Heute geht es meinem Vater wieder den Umständen entsprechend gut. Er ist wieder klar und kann sich allein halten. Soll heißen er kann wieder im Rolli sitzen. Er geht heute in die Reha, die er sich sehnlichst gewünscht hat. Aber auch meine Eltern haben sich gegen jede weitere Behandlung in Form von Chemo oder Bestrahlung ausgesprochen und wollen es nicht machen lassen. Sie wollen die wenige Zeit die ihnen wahrscheinlich bleibt lieber so nutzen. Der Zusammenbruch nach der Bestrahlung war einfach zu groß und mein Vater hatte lange Zeit kein sehr schönes Leben, nur mit Krämpfen und nicht mehr ansprechbar.
Ich hoffe auf einen guten Verlauf der Reha und dass er ein bischen von seiner Mobilität wieder erlangt. Auch wenn er nach Aussagen der Ärzte ein Pflegefall bleiben wird. Aber wir werden es Schritt für Schritt verfolgen und ihn so gut es geht begleiten.
Uns allen wünsche ich hier viel Kraft und eine schöne Zeit noch mit unseren Lieben.
In www.hirntumor.net steht auch meine Geschichte unter Krankengeschichten.
Hier sind ja einige die ich schon "kenne".
liebe Grüße Britta
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