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Alt 15.01.2004, 00:59
Gast
 
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Standard Psychische Folgen von Hodenkrebs

Hallo,

vielleicht kann jemand mir für mein Problem einen guten Rat geben. Ich bin mit 16 Jahren an Hodenkrebs (Malignes trophoblastisches Teratom (MTT, Stadium II C) Semicastratio li., RLA und 4 Chemotherapien Cisplatin, Velbe u. Bleomycin ) erkrankt. Seit dem habe ich keinen Samenerguss mehr. Nur nach mehreren Orgasmen kommt gelegentlich ein wenig Prostataflüssigkeit. In meiner Sexualität fühle ich mich defektiv und leide darunter, dass ich keine Ejakulation habe, was auch das qualitative Erleben meiner Orgasmen stark vermindert hat, so dass ich zwar mehrmals mit einer Frau hintereinander schlafen kann, aber oft keine genügende sexuelle Befriedigung finden kann. Hinzu kommt noch, dass meine Sexualpartnerin sich oft überfordert fühlt, weil sie schon längst ihren Orgasmus hatte und mir nicht bzw. einen nur sehr unbefriedigenden bereiten konnte. Auch hat meine Sexualpartnerin oft immer weniger Lust mit mir zu schlafen, weil sie mich wohl unbewusst nicht wirklich als vollwertigen Mann ansieht. Auch scheiterten meine Beziehungen zwangsläufig wegen unbewusstem Kinderwunsch. Ich bin nun 32 Jahre alt und habe Angst allein bleiben zu müssen. Mein Leidensdruck ist sehr hoch, so dass ich oft onaniere, damit wenigstens meine Potenz erhalten bleibt. Ich denke oft schmerzlich daran, dass ich nie erfahren werde, wie es wirklich ist, wenn man mit einer Frau schläft und in ihr ejakuliert. Oft sehne ich mich danach, dass ich vor meiner Erkrankung Sex mit einer Frau gehabt hätte, so dass ich einmal eine richtigen Orgasmus mit Samenerguss haben könnte. Einem Arzt oder Therapeuten habe ich mich bisher nicht anvertrauen können, weil ich mich zu sehr schäme und mich davor fürchte, dass sie mich doch unbewusst als defektiv ansehen, was ich nicht ertragen könnte. Ich weiß, dies ist irrational, aber ich denke auch nicht, dass eine Therapie mir wirklich helfen könnte, weil sie am Tatbestand nichts ändern könnte. Allenfalls würde eine Therapie meine Einstellung ändern. Aber was nützt das, da m.E. meine Sexualpartnerin nicht ihre Einstellung einfach ändern kann und auch soll, weil es in ihrer weiblichen Sexualität genetisch festgelegt ist. Ich habe kein Recht, sie einzuschränken und sie würde wohl auch auch die Lust am Sex mit mir verlieren. Hoffentlich versteht jemand von Euch mein Dilemma und weiß vielleicht doch einen guten Rat.
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