Thema: Cup-Syndrom
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3604  
Alt 20.05.2012, 16:14
Benutzerbild von Anyanka77
Anyanka77 Anyanka77 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.05.2011
Ort: Norddeutschland
Beiträge: 29
Standard AW: Cup-Syndrom

Ich frage mich gerade, warum ich nicht eigentlich schon viel früher an dieser mittlerweile extrem langen Diskussion teilgenommen habe. Einige von euch haben vielleicht meinen Beitrag im "Leberkrebs"-Forum verfolgt, wo ich ja eigentlich von Anfang an falsch war.


Hier der Link für die genaue Beschreibung:

http://www.krebskompass.de/forum/showthread.php?t=51275

Es geht um meinen Papa, mittlerweile 70 Jahre alt mit damals (Mai 2011) folgender Diagnose:

"1. gering differenziertes neuroendokrines Karzinom der Leber mit unklarem Primarius. Der Proliferationsindex beträgt 75 Prozent ( unglaublich hoch)
2.Obstruktiv wachsendes Prostatakarzinom
3.Arterielle Hypertonie"

Weiterhin wird beschrieben:

"Fortgeschrittene Lebermetastasierung mitr großem konfluentem Metastasenareal in den Segmenten 7 und 6. Hierbei auch kapselüberschreitendes Metastasenwachstum, wobei insbesondere dorsal auch eine beginnende Infiltration des Zwerchfells nicht ausgeschlossen werden kann. Insgesamt jedoch kein Nachweis eines Pleuraergusses. Ausgedehnte tumoröse Raumforderung im Bereich der Prostata regional infiltrierend mit breitflächigem Einbruch in die Harnblase."

So sah das damals aus, der Befund vor einem Jahr. Jetzt ist er noch schlimmer geworden. Er bekam letzten Sommer dagegen dann die Chemotherapie mit Cisplatin/ Etoposid. Nach 6 Zyklen konnte uns erfolgreich mitgeteilt werden, dass sie angeschlagen hat und er erst in 3 Monaten ( kurz vor Weihnachten dann) wieder zur Nachuntersuchung muss. Nachuntersuchung, alles gut.

Die zweite Nachuntersuchung dieses Jahr im März ergab weniger erfreuliches. Rezidiv. Erneute Lebermetastasen, nun auch Lymphknotenmetastasen. Infiltration der Blase und im Beckenbereich ( also das Prostatakarzinom)...

Primärtumor auch nach nun einem Jahr immer noch nicht auffindbar. Die Ärzte meinten die Diagnose sei schlecht. Als die Chemo zu Ostern begonnen wurde, musste sie abgebrochen werden, da diese ( FOLFOX-Schema) die Nervenstränge so sehr angriff, und man da dann auch eine große Hirnmetastase festellte. Er war völlig weggetreten. Es war schlimm mit anzusehen. Jedoch konnte das durch 12-fache Bestrahlung bekämpft werden und er ist vom Kopf her wieder völlig klar. Nur, der ganze Scheiß im Bauchraum ist natürlich weiter gewachsen in der Zeit der Unterbrechung, nun haben sie wieder mit der Chemo begonnen letzte Woche, die gleiche. Dieses Mal verträgt er sie wesentlich besser. Jedoch hat er körperlich so doll abgebaut. Er kann nur ganz schwer laufen, und hat Entzündungen im Mundraum. Sein linker Fuß ist seit zwei Wochen so sehr dick, als wenn das Wasser wäre, aber die Ärzte haben sich nicht wirklich eindeutig dazu geäußert. Auch, wirkt Papa so in sich gekehrt seit ein paar Tagen. Wenn wir telefonieren, mag er nicht so richtig erzählen. Freitag fahr ich endlich wieder in meine Heimat, leider muss er genau an dem Tag wieder zum nächsten Chemo-Zyklus. Ich bleibe jedoch auch noch nach Pfingsten zu Hause, ich hoffe wir haben dann ein bisschen Zeit für uns. Und ich hoffe es wird nicht noch schlimmer. Das ist alles zu viel, obwohl er so viel gekämpft hat, für Mama, für mich.

Wer Interesse hat kann gerne in meinem Beitrag die ganze Geschichte nochmal nachlesen. Ich würde mich über Beiträge jeglicher Art, dort als auch hier freuen und vielleicht auch Tipps, usw.

Ganz liebe Grüße sendet Anja von der Küste
__________________
Mein Papi ♥ ist nun ein Engel ( geb.12.09.1941, ✝ 19.06.2012)

--> Neuroendokrines Karzinom, unbekannter Primärtumor, Diagnose Mai 2011.
...Ein Jahr, nur ein Jahr blieb uns noch.


...Du fehlst mir so sehr ♥

"Du bist nicht mehr da, wo du warst. Aber du bist überall, wo ich bin. In jedem Augenblick, in ewiger Liebe.."
---
"Die wahrhaftigsten Wahrheiten sind es, die uns zusammen führen. Und zum Verzweifeln, schmerzhaft voneinander trennen!..."
Mit Zitat antworten