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Alt 24.10.2016, 23:26
MaraM MaraM ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

.....meine ersten beiden Chemos habe ich letztes Jahr stationär machen lassen, das bedeutet, 3 Tage und zwei Nächte KH.

Beim zweiten Mal hatte ich eine Zimmernachbarin, die war über 90, total dement, aber körperlich fit. Sie hat mir sehr leid getan, weil sie völlig desorientiert war und immer (die ganze Nacht durch, alle 5 Minuten) "Ich steh jetzt auf" gerufen hat und das auch in die Tat umgesetzt hat.
Das Problem war, dass sie am Tropf hing, also die Nadel dann immer rausreißen wollte, auch mit Verband, den sie Ihr dann rumgewickelt hatten....

Sie hatte so genannte Teerstühle, also viel "altes" Blut im Stuhl, so dass der Stuhl pechschwarz aussah und sollte für eine Darmspiegelung vorbereitet werden.
AAALsoooo, den Abführtrunk, Du kannst Dir vorstellen, welche Mengen aus Ihr rauskamen, und sie wollte immer allein aufs Tö und hat sich die Windel ausgezogen......

Und Teestuhl riecht so ganz unangenehm nach Eisen...

Ich also immer am Klingeln, an Schlaf war nicht zu denken, mir war wegen der Chemo eh schon übel....Die Schwestern sagten aber, es sei nirgendwo anders Platz!

Am nächsten Abend habe ich mich dann um 12.00h nachts in einen Sessel auf dem Flur gesetzt und bin dort eingenickt, bis irgendwann der Diensthabende Nachtdienst Arzt vorbei kam, fragte, was denn sei und mich kurzerhand auf eine Liege im Ärztezimmer gepackt hat.
Das werde ich ihm auf ewig danken.

Die restlichen Chemos wollte ich ja sowieso zu Hause machen, also ambulant, was mit zwei Kindern mitten in der Grippe usw.-Zeit auch nicht so easy ist, aber ich war trotzdem froh.....

MaraM
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