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Alt 17.03.2009, 12:53
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Claudia C. Claudia C. ist offline
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Standard AW: Zometa prophylaktisch (ABCSG-12-Studie)

Hallo in die Runde,

habe gerade nachgeschaut und gesehen, dass seit meinem letzten Beitrag wieder mal mehr als ein halbes Jahr vergangen ist.
Umso mehr freue ich mich, wenn ich positive Meldungen lese und auch noch bekannte Gesichter entdecke.

Mir geht es gesundheitlich gut - ich bin nur hier, weil ich mich für die halbjährliche Zomenta-Infusion (4 ml) entschieden habe und morgen meine erste Dosis erhalte. Ich freue mich gewissermaßen drauf, denn bisher nehme ich Bisphosphonate in Tablettenform ( tgl. 2x OSTAC 520) und sehne mich nach der wiedergewonnenen 'Freiheit' beim Frühstück. Natürlich gibt es wirklich Schlimmeres und ich habe mich in den vergangenen Monaten auch gut arrangiert, aber es ist manchmal doch irgendwie hinderlich oder lästig.

Jedenfalls erhielt ich bei meinem letzten Check von meinem Arzt die Info über diese Möglichkeit und den erfreulichen Studienergebnissen, ließ mir das durch den Kopf gehen und konnte mich recht schnell dafür entscheiden. Die Schachtel Ostac habe ich dann aber erst mal fertig genommen. Und morgen ist es also soweit. Ich lasse es auf mich zukommen, stelle mich jedoch auf diese grippeähnlichen Symptome ein, d.h. ich nehme mir nicht groß was vor in den nächsten Tagen.

Zum Glück geht das z.Zt. noch, denn ich habe meinen Job gewechselt und werde im April wieder zu arbeiten beginnen. Seit Ende der Kur (09/2007) war ich zunächst wieder bei meinem alten Arbeitgeber (wo ich bereits vor der Erstdiagnose vor 3 (!!!) Jahren war. Doch dort wurde es vorallem menschlich zunehmend unerträglicher, besonders während der letzten paar Monate in 2008. Details erspare ich euch allen, denn es nahm zum Teil sehr groteske Züge an. Letzten Ende bin ich Ende des Jahres noch gut raus aus der Nummer gekommen, hatte dann ein bisschen Zeit zum Überlegen, wie es beruflich weitergehen sollte und konnte mir in Ruhe was Neues suchen. Weiterhin auf Teilzeitbasis, aber das hat hauptsächlich auch was mit unserm fast 7jährigen Sohn zu tun. Und ich muss mich bei allem Elan manchmal auch selbst bremsen, mir nicht zu viel aufzuhalsen.

Insgesamt geht es mir jetzt also ziemlich gut. Immer noch AHT (mit Aromasin), die Bisphosphonate leider bereits wegen des Ergebnisses der Knochendichtemessung - bin gespannt, was die Folgemessung nach einem Jahr Therapie ergibt (etwa im August). Aber bisher immer alles ok bei den Nachsorgeuntersuchungen. Das Abtasten nehme ich sehr genau, immer um den 1. im Monat herum nach der MammaCare Methode.
Meine operierte Brust ist um die Narbe herum immer noch ziemlich hart und ich bin da nach wie vor empfindlich. Aber das nehm ich so wie es ist.

Ich glaube, dass sich bei mir die Nebenwirkungen des Östrogenentzugs manchmal sehr in meinem psychischen Zustand spiegeln. So hat mich z.B. diese ganze blöde Geschichte im Job viel Nerven gekostet und ich erschrecke z.T., wie sehr ich mich von so was runterziehen lasse. Und ich war früher wirklich nicht depressiv veranlagt. Während dieser Zeit war ich auch nicht immer sehr freundlich zu meinem Mann. So was gibt mir zu denken und ich fühle mich dann noch schlechter, weil ich mich undankbar finde. Undankbar angesichts dieser Diagnose und der Tatsache, dass es mir doch eigentlich sehr gut geht. Naja, ich habe aus dem Tief herausgefunden - immerhin.

Wenn ich dann wieder 'oben' bin, dann geht mir mein eigenes Gejammer eher auf den Wecker. Wahrscheinlich kennt die ein oder andere aber genau dieses Hin- und Hergerissensein auch...? Dann doch lieber Hiltzewallungen, denk ich manchmal. Sorry...

Jetzt freue ich mich erst mal sehr auf den nahenden Frühling und neue Aufgaben. Und dass ich irgendwann mal meinen Schwerbehinderten-Status bzw. Ausweis abheften kann...in 2011.

Jetzt ist es doch ein Roman geworden...

Drückt mir die Daumen für morgen - ich kann ja mal berichten, wie's war.

Euch, in welcher Lebenslage auch immer, ganz herzliche Grüße!

Claudia

PS: ich hab bei mir auch gemerkt, dass einige Veränderungen/Einstellungen erst im Laufe der Zeit herangereift sind. So war ein Jobwechsel schon viel länger in meinem Kopf, wenn ich ehrlich bin. Anscheinend war der Leidensdruck noch nicht hoch genug. Manchmal dauert es auch eine Weile, bis man seinen Weg wieder sieht - nach all dem aufwirbelten Staub (Diagnose, Therapie, Rückkehr in die 'Normalität').

Geändert von Claudia C. (17.03.2009 um 13:03 Uhr)
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