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Alt 12.02.2003, 09:11
Gast
 
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Standard Interferon-Therapie

Liebe Nunja,
mir haben damals drei Personen, 2 Ärzte und ein Heilpraktiker unabhängig voneinander gesagt, ich könne nicht von lebenslanger Rezidivfreiheit ausgehen. Bei meinem Befund, mit LK-Metstasen, sei mit einem Wiederauftauchen der Erkrankung zu rechnen. Wann auch immer. Wenn LKs metastasiert sind, heißt das ja, daß bereits Mikrozellen vom Primärtumor in den Körper ausgeschwärmt sind. Wo die sitzen kann man nicht feststellen, weil sie zu klein sind (eben mikro), um sie bildlich darstellen zu können. Das gilt übrigens für jede Krebsart. Die Frage in dieser Situation ist, wie man das Immunsystem stabiliseren kann, um ein Wiederauftauchen so lange wie möglich abzuwehren. Die Schulmedizin bietet in dieser Richtung nichts an (Interferone sind allerdings eine Art Immunstimulantien, haben aber keine ganzheitliche Wirkung ->das kann ich leider nicht näher erklären), deshalb ist es ja so wichtig als Patient mit Unterstützung selbst aktiv die eigenen Selbstheilungskräfte zu mobilisieren.

Lieber Christian,
85% haben keine Wirkung heißt: bei 85% der behandelten Patienten schlägt die Therapie nicht an. So weit ich weiß, hat die Schulmedizin seit Jahren im Grunde keine wirklich wirkungsvolle Therapie beim Melanom-Befund. Sie haben in den 10 Jahren, die ich betroffen bin und dies verfolge, z.B. mit Interferon so viel rumgetestet, um die richtige Dosis zu finden und sind letztendlich bis heute noch zu keinem durchschlagenden Erfolg gekommen. D.h. also, sie therapieren viele Patienten (erst ab metastasiertem Stadium - vorher hat es mehr Schden durch die Nebenwirkungen als Nutzen), in der Hoffnung, daß wenigstens ein kleiner Teil von der Therapie profitiert. Wer das ist, das kann nur der liebe Gott sagen - das hängt wahrscheinlich wiederum von nicht erklärbaren Faktoren ab. Deshalb ist es ja so wichtig, auch selbst an der eigenen Lebensqualität zu arbeiten und eigene Wege der Immunstabilisierung zu finden.
Habt Ihr schon mal was vom sogenannten Placeboeffekt gehört? Es gibt Studien, in denen die eine Hälfte der Patienten das Medikament mit dem Wirkstoff bekommt, die andere Hälfte eine Placebo (das ist ein Scheinmedikament aus Zucker ohne Wirkstoff). Beide Gruppen wurden gleichermaßen bzgl. der zu erwartenden Nebenwirkungen aufgeklärt und bei denen, die das Placebo bekamen und tierische Angst vor Übelkeit und Haarausfall hatten, stellten sich dann auch genau diese Nebenwirkungen wie bei den Wirkstoffbehandelten ein. Der Glaube an etwas versetzt eben doch manchmal Berge. Also, die Einstellung ist wichtig und hat einen bedutsamen Anteil am Gesundungsprozess. Manchmal bekommen z.B. Kinder oder Patienten, die oft wegen Zahnschmerzen o.ä. nach Tabletten fragen, mal zwischendurch ein Placebo, und siehe da, die Schmerzen gehen weg. Zumindest macht das den Zusammenhang von Körper und Seele bei Krankheiten nochmal deutlich.
Gruß von Birgit
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