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Alt 13.05.2007, 12:34
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Anke LE Anke LE ist offline
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Registriert seit: 07.05.2007
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Standard AW: Der Kampf beginnt

Kleiner Zwischenstand:

Morgen wird mein Papa ins Krankenhaus gehen, am Dienstag werden Gewebeproben an BSD und Leber entnommen.
Ich bin nach wie vor hin und her gerissen, was den Kampfgeist angeht: einerseits denke ich: so du blödes Ding, meinen Papa bekommst nicht. Wir wissen dass es Dich gibt, aber du bekommst dein Fett weg.
Ich versuche den Krebs als Krankheit zu sehen, die unseren Alltag durcheinander bringt, aber die wir integrieren und damit leben müssen. Ich zieh für mich den Vergleich, dass meine Oma vor vielen Jahren Herzkrank geworden ist, aber sie hat noch 10 Jahre super gelebt. Mit Medikamenten und unserer Liebe und Hilfe. Vielleicht ist das naiv von mir, blauäugig. Vielleicht auch eine Schutzreaktion, um das volle Ausmass nicht begreifen zu müssen.
Ich geh nachher zu meinen Eltern. Das erste Mal sehen wir uns, seit Papa diese Diagnose erhalten hat. Ich mach mir vor Angst ins Hemd und hab keinen Plan, was auf mich zukommt.
Am Telefon hab ich mich verquatscht was die Rückenschmerzen meinen Papas angehen. Sie wußten nicht, dass es eine Auswirkung des Tumors ist, diese Schmerzen zu verursachen. Ich fühl mich so mies und die Angst wird gross. Ich kann doch nachher nicht hingehen und losheulen. Zusammen mit meinen Eltern.
Ich werde versuchen, neutral mit meinen Eltern umzugehen und nicht davon anfangen, wenn sie es nicht tun. Oh Gott, ich hasse diesen Moment nachher schon jetzt.

Anke
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Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935
Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum

eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise
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