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Alt 10.06.2009, 21:07
claudiqml claudiqml ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst und bin so hilflos

Hallo Dani,

nein er nimmt noch kein Tacerva, da er noch bis Monat Bestrahlungen bekommen soll. Allerdings wurde mein Vater heute wieder ins Krankenhaus eingeliefert, weil es lt. Bestrahlungsarzt aus ärztl. Sicht nicht zu verantworten ist, dass er zu Hause ist. Er hat wie gesagt keinen Appetit, keine Kraft, ist müde, schlapp ...... meine Mutter sagt, sein Blick ist anders......

Im Krankenhaus hat man festgestellt, dass er noch immer eine Entzündung im Körper hat, er liegt jetzt am Tropf mit Antibiotikum..... eine Bluttransfusion ist aber wohl nicht nötig, lt. Blutbild. Da er ja keinen Appetit hat, fragte meine Mutter die Schwester, ob der Arzt "Astronautennahrung" verordnen muß, sie sagte, nein, das können wir ihm auch so geben.

Heute abend hat meine Mutter angerufen, man hat ihm aber nichts gegeben. Auch hat niemand darauf geachtet, dass er um 15.ooh sein Morphium und die Schmerztropfen nehmen muß. Wenn man als Angehöriger sich nicht darum kümmert, die Schwestern haben keine Zeit, Muße, ich weiß auch nicht....

Also werden wir morgen Energy Drink mit ins Krankenhaus nehmen und es ihm selbst geben, wenn es dort niemand tut.......

Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie mein Vater abbaut....... von 3 Gabeln Gemüse kann ein Mann nicht existieren, da muß er ja abbauen und durch die Bestrahlungen und Chemos wird er ja auch nicht wirklich gestärkt....

Heute hat man dann noch Röntgen, EKG und den üblichen Wahnsinn gemacht und am Freitag haben wir ein Gespräch mit den Chefärzten der Pneumologie und Radiologie......

Ich habe so eine schreckliche Angst, allerdings möchte ich nicht, dass er leidet. Er weint viel und schaut so traurig, ich denke, auch er weiß, wie es um ihn steht. Er hat einen alten Freund, der die gleiche Krankheit hat...... mit ihm spricht er darüber und sagt auch, schön, dass ich mit Dir darüber sprechen kann (das weiß ich von meiner Schwiegermutter, die den Freund als Nachbarn hat).

Mit uns, seiner Familie, spricht er darüber nicht, was uns die Sache nicht gerade leicht macht. Er will uns und wir wollen ihn schonen.....

Er hat mich vorgstern in den Arm genommen und mir gesagt, dass er dankbar ist, für das, was wir tun und getan haben.... ich habe ihm gesagt, dass wir ihm dankbar sind und ich ihn liebe und wir haben beide geweint......

wenn ich das jetzt niederschreibe, muß ich auch weinen, aber es tut mir auch gut.........

meine Mutter ist so tapfer und zeigt nach außen keinerlei Traurigkeit, sie macht es mit sich im stillen Kämmerlein ab........ ich habe auch riesige Angst um sie.....

nachdem wir heute nachmittag aus dem Krankenhaus gefahren sind, hat mein Papa so fest geschlafen, dass er den Harndrang verschlafen hat....... kein Problem, ihn umzuziehen (ich hoffe, die Schwestern haben es auch getan, wir waren ja nicht mehr da)

hat jemand Erfahrung damit?

Geändert von claudiqml (10.06.2009 um 21:12 Uhr)
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