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Alt 30.08.2004, 14:43
Gast
 
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Standard Chemo und Unvernunft

Hallo Dirk,
danke für deine ehrliche Antwort und Meinung zu dem Thema.
Ich persönlich kenne die Erfahrung, wie du sie beschrieben hast, als Angehörige ( meiner Mutter).
Anfangs habe ich auch mit: du mußt was essen, schon dich...etc "geratschlagt". Eigentlich habe ich die Mutter-Kind Situation verdreht.
Das brachte natürlich nicht wirklich etwas, außer, dass sie wütend reagierte, so nach dem Motto: ich bin doch nicht senil und wenn ich Hunger habe werde ich auch etwas essen.

Ich denke, auch für den Angehörigen ist es ein Lernprozess.
Die Tatsache, dass man an der Erkrankung nichts ändern kann, lässt den Angehörigen dazu werden, er meint, auf irgendeine Art und Weise etwas tun zu müssen.
Ich habe das auch lernen müssen. Habe dann nicht mehr "geklugscheißert" Habe nicht mehr ihre z.B. Nahrungsaufname beobachtet oder gar kontrolliert.

Wo du das Thema rauchen ansprichst: Auch ich wurde entsetzt angeschaut. Wie du rauchst jetzt weiter, obwohl deine Mutter...
Das müsste dir doch ein abschreckendes Beispiel sein.
P.S. Sie hatte Gebmutterhalskrebs....

Deinen letzten Absatz möchte ich so nicht stehen lassen.
Ich denke nicht, dass man beim Betroffenen die schuld seiner Erkrankung sucht.
Mir scheint es eher eine Art von Hilflosigkeit zu sein, mit der die Angehörigen nicht besser um zugehen wissen.

Eins ist noch wichtig bzw. entscheidend: ist es Sorge um jemanden oder Entmündigung eines Betroffenen?
Und: was ist schon vernünftig bzw. wer entscheidet das?

Liebe Grüße Tanja
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