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Alt 30.08.2004, 16:18
Gast
 
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Standard Chemo und Unvernunft

Hallo Dirk,

ich kann beide Seiten verstehen. Ich kann dich verstehen, dass du nicht das Gefühl haben möchtest, bevormundet zu werden, aber ich kann auch verstehen, dass dein Kollege so entsetzt war. Vor allem deshalb, weil ich davon überzeugt bin, dass sich Rauchen negativ auf das Krankheitsgeschehen bzw. den Gesundungsprozess auswirkt und Krebserkrankungen mitentstehen lässt. Egal, an welchem Tumor du leidest. Du weißt, ich sehe Krebs als komplexes, den ganzen Körper betreffendes Geschehen an, nicht nur als einen lokal begrenzten Tumor.

Natürlich stößt es einem übel auf, wenn jemand daherkommt und einem praktisch etwas an den Kopf wirft, was man in seinem tiefsten Innern selber schon weiß und eigentlich auch lieber abstellen würde. Oder ist es nicht so? ;-) Wieso sonst hast du das Gefühl, dass andere dir Entscheidungsfreiheit nehmen könnten?

Als ich früher noch geraucht habe, hatte ich auch immer das Gefühl, andere wollten über mich bestimmen oder mir Vorschriften machen, wenn sie mich zum Nichtrauchen überreden wollten. Obwohl ich auch damals schon wusste, dass es nur ihre Sorge um meine Gesundheit war, die sie veranlasste, mich immer wieder anzusprechen. Hätte ich nicht selber permanent ein schlechtes Gefühl bei der Sache gehabt, hätte ich mich wahrscheinlich auch nicht bevormundet gefühlt. Allerdings hat ihr Reden auch nicht viel genützt, weil ich selber zu stolz war, mich fremdbestimmen zu lassen, das muss ich zugeben. Aufgehört habe ich erst, als ich selbst es für richtig gehalten habe. Schade, einige Jahre zu viel geraucht und damit meine Gesundheit geschädigt...

Dieses Thema hier scheint mir ein ganz zentrales zu sein. Es gibt Parallelen zu so manch anderen Gebieten.

Schönen Gruß.
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