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Alt 10.10.2002, 08:34
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Standard Erfahrungen mit Rezeptor Her-2

Liebe Regina2,
Angebote, die in den Rehakliniken gemacht werden gibt es i.d.R. auch in größeren Städten. Inzwischen ist in fast jeder Stadt z.B. eine Krebsberatungsstelle oder auch eine Krebsselbsthilfegruppe zu finden. Da kannst Du mal nachfragen, was die selbst anbieten oder welche Möglichkeiten sie in Deiner Nähe kennen. Du mußt Dich aber beim Suchen nicht auf Angebote explizit für Krebsbetroffene beschränken: bei Volkshochschulen, Bildungsvereinen, Yogaschulen und vielen anderen Anbietern kann man etwas in dieser Richtung für sich finden. Halt Deine Augen offen und achte in Kneipen, bei Ärzten, in Buchläden, Stadtbibliotheken usw. auf Auslagen und Flyer/Handzettel. Viele Angebote kommen aus dem Esotherikbereich, ferner gibt's z.B Shiatsu, Fußreflexzonenmassage, Feldenkrais, Körpertherapie, Reiki, Tai Chi/Qi Gong, Meditation, Autogenes Training, Tanzveranstaltungen aller Art, und, und, und .... Das ist nicht unbedingt alles jedermanns/-fraus Geschmack, aber Du kannst ja frei nach Deinem Bedürfnis und nach Deiner Sympathie für diese Angebote auswählen (ich habe z.B. gerade angefangen, mir zur Seelenpflege Massagetermine und einen Termin für einen ayurvedischen Ölstirnguß zu holen). Höre bei der Auswahl der Aktivitäten wirklich auf Deine innere Stimme, auf Dein Gefühl - Du wirst merken, was Dir gut tut und was nicht.
Du hast übrigens recht: aktiv sein in Gemeinschaft tut viel besser als allein. Es ist dabei im Grunde egal, ob die anderen auch Krebs hatten oder nicht. Aber mir hat in der ersten Zeit doch wirklich gut getan, mit Betroffenen zusammen zu sein, weil da untereinander eine andere Verbundenheit und ein ganz anderes Verständnis für die momentane Lebenssituation der einzelnen ist. All diese Betroffenen kennen wie Du auch i.d.R. das Gefühl, daß die neu gefaßten guten Vorsätze von den Alltagssorgen schnell wieder aufgefressen werden. Ich habe erlebt, daß das auch immer wieder passiert ist. Denk' dran, daß das erstmal normal für Krebspatienten ist, sich im Laufe der Zeit aber anders entwickeln kann. Dafür ist es gut Geduld zu bewahren, zu akzeptieren, das das 'ne zeitlang so ist und immer wieder in kleinen Schritten für sich zu sorgen (also gezielt netten, wohltuenden Aktivitäten nachgehen) und sich so allmählich ein kleines stabiles Polster zu zu legen. Für mich heißt diese Einstellung übrigens auch 'bewußter leben', sich seiner selbst bewußter zu sein.
Deine Ärztin sagt, 'Du seist geheilt, jedenfalls für den Moment'. Sei Dir dessen bewußt und nutze jede Chance, Deine Selbstheilungskräfte zu stärken, indem Du etwas für Dein Wohlbefinden und Deine Lebensqualität tust. Wenn Dein Immunsystem auf diese Weise immer wieder 'Futter' bekommt, gestärkt wird, kann es einfach besser mit negativem Geschehen in Deinem Körper umgehen.
Liebe Grüße von Robie
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