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Alt 11.03.2015, 12:27
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Ach liebe Wind...

erstmal wünsche ich dir gute Besserung... die "Vergrippung" ist diesen Winter ganz extrem und hartnäckig, deshalb kuriere dich gut aus, damit tust Du auch deinem Nervenkostüm etwas gutes.

Ja, dass deiner Mama das zuviel wird, kann ich gut nachvollziehen, gerade wenn eben gerade erst wieder etwas neues vorgefallen ist, so wie der Zusammenbruch ihres Mannes im Bad. Ihre Vorwürfe "ihr seid ja weit weg"... hm... sind nicht wirklich fair... aber irgendwie kann ich auch das verstehen. (Das denke ich mir auch schonmal, wenn die Schwestern meiner Mutter mal anrufen und loslegen "ihr habt gut reden"... selbst meinem Sohn geht es so... platzte erst kürzlich ähnlich aus ihm raus "Sonst interessiert sich keiner, kommt niemand mal vorbei oder besucht Oma im KH", als eine neugierige Nachbarin versuchte genaueres zu erfahren - son Krankenwagen vorm Nachbarhaus ist immer für ne Sensation gut ) - aber es ist sicher nicht böse oder als Vorwurf gedacht... sondern Ausdruck der eigenen Hilflosigkeit und Angst. Jetzt waren dein Bruder und Du da... nun ist sie wieder alleine... dass sie da Angst hat, was ist wenn wieder irgendetwas passiert... sich damit auch überfordert fühlt.

Ich finde immer, die Phase wo es "eigentlich noch geht"... aber man jederzeit von irgendwelchen Dingen überrascht werden kann, ist schlimmer als das was noch folgt.

Und ich verstehe auch dich... dass Du dich genauso überfordert fühlst und ungerecht behandelt.... und auch dein "Druck" muss irgendwo raus... da ist es auch in dem Moment nebensächlich, dass es bei anderen "schlimmer" ist... aber du kannst versuchen diesen Druck zu kanalisieren... z.B. in sportlicher Richtung... zur Not in "Putzorgien" ... mir hilft es z.Zt. noch, mir den Hund zu schnappen und mit dem ne Runde durch die Prärie zu drehen... Bäumen macht es relativ wenig aus, wenn man sie "anmosert" oder anschreit

Zurück zu deiner Mama... hat sie denn jemanden, der mal beim Papa bleiben kann, dass sie mal raus kann? Nen Kaffee trinken, einen Bummel machen oder ähnliches?... Habt ihr mal darüber gesprochen was wäre, wenn es schlechter wird und sie es zu Hause alleine nicht mehr kann... sei es körperlich oder auch psychisch und auch der Palliativdienst oder ein Pflegedienst nicht mehr "reicht"?

Es ist eine schwere Zeit, diese Zeit... die einem viel abverlangt.... in der man aber auch Schwäche und Hilflosigkeit zeigen darf und sogar muss... und man sich auch immer wieder mal Zeit für sich selbst nehmen muss, um da durch zu kommen - ohne schlechtes Gewissen.

Ich und denke an dich...

glg Astrid
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Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983
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